Der Wunsch der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, auch nach dem Ende der Kampfhandlungen in Deutschland zu bleiben, hängt nach einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit ihrer zunehmenden Integration in die deutsche Gesellschaft zusammen. „Das hohe Bildungsniveau und der starke Integrationswille der ukrainischen Flüchtlinge bieten Chancen für beide Seiten, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels in Deutschland“, sagte IAB-Expertin Yulia Kosyakova.
Damit sich die Beziehungen zum beiderseitigen Vorteil entwickeln können, sollte Deutschland jedoch aktiver werden, um den Ukrainern bei der Arbeitssuche, beim Erlernen der Sprache und bei der Anerkennung beruflicher Qualifikationen zu helfen, sagte Kosyakova.
Die IAB-Studie zeigt, dass im Durchschnitt nur 22% der ukrainischen Flüchtlinge im Alter von 18 bis 64 Jahren erwerbstätig sind. 57 % der ukrainischen Frauen und 50 % der Männer arbeiten in Deutschland in Positionen, die nicht ihren Qualifikationen entsprechen. Am häufigsten finden Ukrainerinnen und Ukrainer Arbeit im Reinigungsgewerbe, in der Gastronomie und im sozialen Bereich, einschließlich der Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen von Ukrainern, die Vollzeit arbeiten, liegt bei 2.600 EUR und damit deutlich unter dem deutschen Durchschnitt (4.479 EUR).
Gleichzeitig verfügen der Studie zufolge 97 % der erwachsenen Flüchtlinge über eine Schulbildung, 75 % über eine Berufs- oder Hochschulausbildung und 90 % über Berufserfahrung in ihrem Heimatland. Nur 20 % konnten ihre Abschlüsse und Qualifikationen in Deutschland offiziell bestätigen lassen.
Quelle: http://relocation.com.ua/bilshe-polovyny-ukrainskykh-bizhentsi/