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Analyse der Immobilienkaufsteuern in Europa von Experts Club

13 Oktober , 2025  

Der Kauf von Immobilien in Europa wird zunehmend nicht nur zu einer finanziellen, sondern auch zu einer steuerlichen Herausforderung. Laut Daten des Portals Idealista und einer Studie der Financial Times haben Analysten von Experts Club die Steuersysteme der EU-Mitgliedstaaten untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Unterschiede in der Steuerbelastung beim Immobilienkauf in Europa bis zum 20-Fachen variieren können – von symbolischen Sätzen in Griechenland und Frankreich bis zu zweistelligen Steuern in Spanien und Belgien.

Spanien gilt als das Land mit den höchsten Immobilienkaufsteuern in Europa: Der Steuersatz liegt zwischen 6 % und 11 % des Immobilienwerts, abhängig von der Region und der Art der Immobilie. Das bedeutet, dass beim Kauf einer Wohnung im Wert von 300.000 € der Käufer über 30.000 € allein an Steuern zahlen kann.

In Belgien beträgt der Gesamtsatz bis zu 12 %, doch in einigen Regionen gibt es erhebliche Vergünstigungen. In Brüssel sind die ersten 200.000 € des Immobilienwerts steuerfrei, wenn die Immobilie als Hauptwohnsitz genutzt wird. In Flandern wurde der Satz seit 2023 auf 2 % für den Erstwohnsitz gesenkt, um junge Käufer zu unterstützen.

Das Vereinigte Königreich belegt den dritten Platz unter den Ländern mit den höchsten Immobiliensteuern – im Durchschnitt etwa 6 %. Die Stamp Duty ist besonders belastend für Investoren, die mehr als eine Immobilie besitzen: Der Satz kann auf bis zu 17 % steigen, wenn der Immobilienwert über 1,5 Mio. £ (1,7 Mio. €) liegt. Erstkäufer sind von der Steuer befreit, sofern der Immobilienwert 300.000 £ (343.000 €) nicht übersteigt.

In Italien und den Niederlanden liegt die durchschnittliche Steuerbelastung bei 5–5,5 %, wobei in Italien zusätzlich Notar-, Registrierungs- und Maklergebühren anfallen, die die Gesamtkosten erheblich erhöhen.

In Deutschland liegt die Steuer zwischen 3,5 % und 6,5 %, abhängig vom Bundesland.
In Portugal beträgt sie 4 % bis 8 %, mit Steuervergünstigungen für günstigere Objekte.
In Österreich gelten Sätze von etwa 3–4,5 %, ebenfalls mit Ermäßigungen für Hauptwohnsitze.
Frankreich hat vergleichsweise niedrige Steuern (0,7–5 %), jedoch hohe Maklerprovisionen – bis zu 8 % des Immobilienwerts, die fast immer vom Käufer getragen werden.
Griechenland hat das günstigste System in Europa – von 0,5 % bis 3,8 %, je nach Region.

Vergleichstabelle der Immobilienkaufsteuern in Europa

Land Mindeststeuersatz Durchschnittssatz Höchstsatz
Spanien 6 % 8,5 % 11 %
Belgien 2 % 7,2 % 12,5 %
Vereinigtes Königreich 0 % 6 % 12 %
Italien 2 % 5,5 % 9 %
Niederlande 0 % 5,2 % 10,4 %
Deutschland 3,5 % 5 % 6,5 %
Portugal 0 % 4 % 8 %
Österreich 1,5 % 3 % 4,5 %
Frankreich 0,7 % 2,9 % 5 %
Griechenland 0,5 % 2,1 % 3,8 %