Politikwissenschaftler Danylo Bohatyrev meint, in den internationalen Beziehungen sei die wachsende Konfrontation zwischen verschiedenen Machtzentren in den letzten Wochen zu spüren.
Laut dem internationalen Experten sei die moderne geopolitische Situation in der Welt durch den Beginn nicht eines, sondern zweier kalter Kriege gekennzeichnet: Zwischen Russland und den USA in Osteuropa und zwischen China und den USA in Südostasien.
„Zum Beispiel hat das jüngste Treffen von Vertretern des US-Außenministeriums und des chinesischen Außenministeriums in Alaska die Widersprüche zwischen diesen Ländern nur verschärft. Das Treffen hat zu eindeutigen konfrontativen Aussagen geführt. Die US-Seite erhob Vorwürfe über die Menschenrechtsverletzungen in Hongkong und dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang sowie über den zunehmenden Druck auf Taiwan. Die Chinesen wiederum haben die Vereinigten Staaten auf die Fakten der Menschenrechtsverletzungen in Amerika während der Unterdrückung der Protestbewegung „Black Lives Matter“ hingewiesen“, erklärte Bohatyrev.
Ein ähnliches Niveau der Konfrontation sei auch zwischen den USA und der Russischen Föderation erreicht worden, meint der Politikwissenschaftler.
„Zurzeit sieht man Versuche, die innere Opposition in Russland und Belarus zu liquidieren. Zum Beispiel haben die russischen Behörden den Prozess der Anerkennung der Organisation von Alexei Nawalny (Stiftung für Korruptionsbekämpfung – Anm. d. Red.) als extremistische Organisation eingeleitet. In Belarus ist es auch kein Zufall, dass jetzt das Komplott der sogenannten oppositionellen Intellektuellen aufgedeckt wurde“, merkte der Experte an.
Der Politikwissenschaftler merkt an, dass all diese Prozesse in der Zukunft zu dem Phänomen der „großen Räume“ in verschiedenen Regionen der Welt führen könnten, die in Wirklichkeit Zonen des direkten Einflusses des einen oder anderen großen Staates wären.
„Wir betreten die Welt der ‚großen Räume‘, die Welt der Einflusszonen, zwischen denen sich ein kalter Krieg toben wird. Und in der Zukunft sind ernsthafte Einschränkungen der Freizügigkeit der Bürger und anderer grenzüberschreitender Aktivitäten nicht auszuschließen. Solche Dinge werden nur innerhalb eines ‚großen Raumes‘ möglich sein, das heißt, es wird zu einem realen „Eisernen Vorhang“ führen, wie es im letzten Kalten Krieg der Fall war“, resümierte Bohatyrev.
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