Der Vorsitzende des Komitees für Finanz-, Steuer- und Zollpolitik der Werchowna Rada, Daniil Hetmantsev, sieht ein erhebliches Potenzial für zusätzliche Einnahmen für den Staatshaushalt der Ukraine im Falle einer deutlichen Verstärkung des Kampfes gegen den Schattenmarkt für verbrauchssteuerpflichtige Waren, insbesondere Tabakwaren.
„Von allen verbrauchssteuerpflichtigen Branchen sehen wir das größte Potenzial in der Eindämmung der Tabakindustrie. Es geht um 15-17 Milliarden Griwna“, sagte er in einem Interview mit Radio NV.
Auch auf dem Kraftstoffmarkt gebe es ein großes Potenzial.
„Was Wodka betrifft, so ist das Detenalisierungspotenzial hier geringer, weil der Gesamtbetrag der Verbrauchssteuer auf alkoholische Getränke etwa zehnmal niedriger ist als auf Tabak. Allerdings gibt es bei alkoholischen Getränken durchaus eine gewisse Detenalisierungsreserve“, sagte Getmantsev.
Der Ausschussvorsitzende wies darauf hin, dass die Beschattung und Steuerhinterziehung auf dem Tabakmarkt nicht auf der Ebene der Marktführer, sondern auf der Ebene kleinerer Unternehmen und illegaler Hersteller stattfindet.
Er erinnerte daran, dass die Tabakindustrie in erster Linie aus vier großen internationalen Herstellern besteht, die nicht der Steuerhinterziehung verdächtigt werden, denn wenn dies der Fall wäre, stünden die Risiken einer solchen Hinterziehung für sie in keinem Verhältnis zu den Vorteilen.
„Und wir sehen ja auch an ihrem Steuerverhalten, dass es glaubwürdig ist. Das sind Marktführer, das sind weiße Unternehmen, das sind Unternehmen, die Steuern in vollem Umfang zahlen“, erklärte Getmantsev.
Gleichzeitig seien aber auch einige kleinere ukrainische Tabakunternehmen verdächtig.
„Es gibt einige legale Hersteller, die Zweifel an der Einhaltung der Steuervorschriften äußern. Insbesondere gibt es eine Tabakfabrik in der Westukraine, wo das Büro für wirtschaftliche Sicherheit (BES) vor kurzem Durchsuchungen durchführte und verbrauchssteuerpflichtige Waren ohne Verbrauchssteuermarken im Wert von 80 Millionen UAH fand“, – sagte der Leiter des Ausschusses.
Er fügte hinzu, dass es auch einige kleine legale Produktionen gibt, die keine nennenswerten Auswirkungen auf den Markt haben, aber es gibt immer noch einen bedeutenden Teil des Marktes – illegale Produzenten, auch ohne Lizenz. „So hat der Zoll von Odessa vor kurzem eine Zigarettenproduktionsanlage festgenommen und beschlagnahmt, die unter dem Deckmantel einer Seifenproduktionsanlage illegal in die Ukraine eingeführt werden sollte“, gab Hetmantsev ein Beispiel.
Gleichzeitig betonte der Leiter des parlamentarischen Fachausschusses, dass Steuerhinterziehung während des Krieges nicht hinnehmbar sei.