Die Europäische Union hat ein 17. Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, das darauf abzielt, den Druck auf die russische Wirtschaft zu verstärken und die Möglichkeiten zur Umgehung der zuvor verhängten Beschränkungen einzuschränken. Ein zentraler Bestandteil des neuen Pakets ist die Verhängung von Sanktionen gegen die sogenannte „Schattenflotte“ Russlands – ein Netzwerk von Schiffen, die zur Umgehung der Sanktionen und zum Export von Öl eingesetzt werden.
Sanktionen gegen die „Schattenflotte“
Im Rahmen des neuen Sanktionspakets hat die EU Beschränkungen für rund 200 Schiffe verhängt, die mit der „Schattenflotte“ Russlands in Verbindung stehen. Diese oft alten und schlecht versicherten Schiffe werden für den Transport von russischem Öl unter Umgehung der geltenden Beschränkungen, darunter eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel, eingesetzt.
Sanktionen gegen Unternehmen und Personen
Das neue Sanktionspaket umfasst außerdem:
31 Unternehmen, die mit Waffenlieferungen und der Umgehung von Sanktionen befasst sind.
75 Personen mit Verbindungen zum russischen Militär-Industrie-Komplex, darunter Richter, die an Verfahren gegen Oppositionelle beteiligt sind.
Finanzinstitute, die Russlands Militäraktionen unterstützen.
Schutz kritischer Infrastrukturen
Die EU hat außerdem Sanktionen gegen Organisationen und Personen verhängt, die an Cyberangriffen, Menschenrechtsverletzungen und Sabotage kritischer Infrastrukturen, darunter Unterwasserkabel und Energieanlagen, beteiligt sind.
Ausblick
Trotz der Verhängung des 17. Sanktionspakets werden weitere Maßnahmen diskutiert, darunter die mögliche Einführung von 500 % Zöllen auf russische Ölimporte in Länder, die weiterhin russisches Öl kaufen. Auch Beschränkungen für den Import von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland werden in Betracht gezogen.