Die Ukraine habe die Chance, ein Produktionsstandort für die Produktion von Arzneimitteln zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie zu werden, teilte die Deutsche Botschafterin in der Ukraine Anka Feldhusen mit.
„Man braucht zwar die internationale Zusammenarbeit und die Globalisierung, und Deutschland wird diese Prozesse auch in Zukunft engagiert unterstützen, aber es gibt Dinge, die auf den heimischen Boden übertragen werden müssen. Dies ist eine Initiative innerhalb der deutschen Wirtschaft, die vorsieht, dass lebenswichtige Güter, die man auch zur Bekämpfung der Corona-Pandemie benötigt, wie z.B. essentielle Wirkstoffe für Arzneimittel, näher am Heimatort produziert werden müssen. Das ist auch eine Chance für die Ukraine“, erklärte Feldhusen während einer Online-Diskussion im Rahmen des Kyjiwer Sicherheitsforums.
Die Botschafterin präzisierte, dass die Ukraine geographisch nahe an der EU und Deutschland liege und über mehrere qualifizierten Arbeitskräfte verfüge. Ihrer Meinung nach könne die Ukraine ein Land werden, in dem Medikamente und andere Kategorien von Produkten hergestellt werden können.
Feldhusen forderte die Ukraine auf, die Reform des öffentlichen Gesundheitswesens fortzusetzen, damit sie auf Pandemien, die wahrscheinlich zukünftig auftreten würden, reagieren könne.
„Wenn man Deutschland und die Ukraine vergleicht, die zu Beginn strenge Maßnahmen und Einschränkungen eingeführt haben, dann haben sich unsere beiden Länder Zeit verschafft, um sich an die Pandemie anzupassen. Unsere Gesundheitssysteme waren von der Pandemie nicht überfordert und die Patienten konnten sich behandeln lassen“, merkte sie an.