Die europäischen Aktienmärkte notieren am Dienstag nach einem langen Wochenende überwiegend schwächer. Die Anleger bewerten die Berichte der Emittenten und statistische Daten und erwarten in dieser Woche Zinsentscheidungen in der Eurozone und den USA.
Der Stoxx Europe 600 Composite Index der größten Unternehmen der Region verlor bis 11:53 Uhr 0,3 Prozent auf 465,5 Punkte.
Der britische FTSE 100 blieb während der Sitzung wenig verändert. Der französische CAC 40 ist um 0,4% gefallen, der spanische IBEX 35 um 0,7% und der deutsche DAX um 0,3%. Der italienische FTSE MIB stieg um 0,2 %.
Die Aufmerksamkeit der Händler richtet sich in dieser Woche auf die Sitzung der US-Notenbank (Fed), die am 2. und 3. Mai stattfindet. Experten gehen weitgehend davon aus, dass die US-Notenbank bei der bevorstehenden Sitzung ihren Leitzins um 25 Basispunkte (bps) anheben wird, so MarketWatch. Die Anleger werden die Signale der Fed abwarten, ob sie bereit ist, eine Pause in ihrem geldpolitischen Straffungszyklus einzulegen.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) tagt in dieser Woche und legt am Donnerstag ihre Ergebnisse vor. Die von Trading Economics zitierte Konsensprognose der Analysten deutet auf eine Anhebung der EZB-Darlehens- und Einlagenzinsen um 25 Basispunkte hin.
Die jährliche Wachstumsrate der Verbraucherpreise in der Eurozone lag im April bei 7%, wie vorläufige Daten des EU-Statistikamtes zeigen. Der Indikator stimmt mit den Prognosen der Experten überein.
Unterdessen sanken die Einzelhandelsumsätze in Deutschland im März um 2,4 % gegenüber dem Vormonat, während die Analysten im Durchschnitt einen Anstieg des Indikators um 0,4 % erwartet hatten.
Die Aktien der französischen TotalEnergies verbilligen sich um 1,7%. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung über den Kauf von Flüssigerdgas (LNG) von Adnoc Gas, einer Einheit der Abu Dhabi National Oil Company, geschlossen. Das Geschäft dürfte bei den derzeitigen Preisen 1-1,2 Mrd. USD wert sein.
Der Konkurrent BP Plc hat seinen Gewinn für das erste Quartal um 20,5 % gesenkt. Der britische Öl- und Gasriese verliert 5,1 Prozent, obwohl die Zahlen die Marktprognosen übertreffen.
Andere Mitglieder des Rohstoffsektors gehören ebenfalls zu den Spitzenreitern des Rückgangs im Vereinigten Königreich. Rio Tinto verlieren 2,2 %, Anglo American 1,6 % und BHP Group 1,5 %.
Einer der Wachstumsführer wiederum ist HSBC Holdings Plc. Das Kreditinstitut hat seinen Nettogewinn im ersten Quartal mehr als verdreifacht und seinen Marktwert um 5,6 % gesteigert.
Auch die Aktien anderer europäischer Banken stiegen im Wert, darunter BNP Paribas – um 0,2 %, Societe Generale – um 0,9 %, Credit Agricole – um 0,4 %, UniCredit – um 1,5 %, Intesa Sanpaolo – um 0,5 %.
Die schwedische Electrolux AB steigt um 2,3 % aufgrund der Nachricht über einen möglichen Kauf durch die chinesische Midea Group.