Die Ukraine hat großes bisher ungenutztes Potential bei der Nutzung von Solarstrom. Eine neue im Auftrag von Greenpeace durchgeführte BE-Studie zeigt Wege und Möglichkeiten sowie Hindernisse beim Ausbau auf.
Hintergrund
Bereits in den Jahren vor Beginn des russischen Angriffskrieges ist der Anteil von Solarstrom an der gesamten Stromerzeugungskapazität der Ukraine deutlich gestiegen – von 5,9 GW im Jahre 2018 auf 8,06 GW im Jahre 2022 – eine Vergrößerung der solaren Erzeugungskapazitäten um beinahe 37%. Der weitere Ausbau der Solarstromerzeugung ist für die Erreichung der Klimaziele unabdingbar. Aber nicht nur Klimaschutzgründen sprechen für die Solarstromerzeugung. Die fortgesetzten russischen Angriffe auf stationäre Energieinfrastruktur machen dezentralisierte Alternativen nötig, bei der Solarstrom eine Schlüsselrolle spielen wird. Auf dieser Basis untersuchen wir, wie sich eine erhebliche Ausweitung der solaren Stromerzeugung in das ukrainische Stromnetz integrieren lässt. Diese Studie haben wir im Auftrag von Greenpeace durchgeführt.
Methodologie und Ergebnisse
Basierend auf einer technisch-ökonomischen Modellierung haben wir für den Zeitraum 2027-30 den optimalen Anteil von Solarstrom ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass bis 2027 9,2 GW solarer Erzeugungskapazität in das ukrainische Stromsystem integriert werden können, bis zum Jahr 2030 sogar 14 GW. Dies entspricht einem Zuwachs von 8,4 GW gegenüber den heutigen Kapazitäten und erfordert Investitionen in Höhe von knapp 5 Mrd. Euro.
Die Studie untersucht darüber hinaus technische und ökonomische Hindernisse, die einer Ausweitung der solaren Stromerzeugung gegenwärtig noch entgegenstehen. Dazu zählen Markteintrittsbarrieren, mangelnde Anreize für Investoren, regulatorische Hindernisse sowie hohe Investitionskosten.
Ausblick
Basierend auf unserer Analyse können wir zeigen, dass die Ukraine als Standort für Solarkraftwerke ein hohes Potential aufweist. Um dieses Potential auszuschöpfen, sind jedoch eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Dazu zählen:
– Investitionen in die Strominfrastruktur
– Senkung der Investitionskosten
– Strommarktliberalisierung
– Stärkung der öffentlichen Finanzen
– Unterstützung von Endkonsumenten
Im Rahmen unserer Studie gehen wir auf die einzelnen Maßnahmen jeweils im Detail ein.