Hunde- und Katzenbesitzer über 50 zeigen einen langsameren Rückgang der kognitiven Funktionen als Menschen ohne Haustiere. Dies belegen die Ergebnisse einer groß angelegten europäischen Studie, die in der Zeitschrift Scientific Reports (Nature) veröffentlicht wurde.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass Hundebesitzer länger ihr Gedächtnis behalten, während Katzenbesitzer langsamer ihre Sprachfähigkeit verlieren. Die Forscher erklären dies mit mehreren Faktoren. Die Interaktion mit Tieren erfordert ständige Aufmerksamkeit und dient als eine Art „mentales Training”. So aktiviert der Kontakt mit einem Hund den präfrontalen Kortex des Gehirns, stärkt die Aufmerksamkeit und die emotionale Reaktion. Katzen hingegen stimulieren aufgrund ihrer Unvorhersehbarkeit die Bereiche, die mit Sprache und Denken verbunden sind.
Der Besitz von Vögeln oder Fischen hatte laut der Studie keinen statistisch signifikanten Zusammenhang mit einer Verlangsamung des kognitiven Abbaus.
Die Analyse basierte auf Daten aus acht Wellen der Studie „Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe” (SHARE) für den Zeitraum von 2004 bis 2022. Die Stichprobe umfasste Personen im Alter von 50 Jahren. Die kognitiven Funktionen wurden anhand von zwei Hauptkriterien bewertet: episodisches Gedächtnis (die Fähigkeit, sich sowohl unmittelbare als auch verzögerte Ereignisse zu merken und wiederzugeben) und exekutive Funktionen (z. B. verbale Flüssigkeit – die Fähigkeit, schnell Wörter einer bestimmten Kategorie auszuwählen).
Nach Ansicht der Autoren können die Ergebnisse bei der Entwicklung von Strategien für „gesundes Altern” hilfreich sein. Dabei geht es insbesondere um die Unterstützung von Programmen, die älteren Menschen die Haltung von Haustieren erleichtern, sowie um die Einbeziehung dieses Themas in staatliche und soziale Initiativen zur Pflege und psychologischen Unterstützung.