Der Leiter des Staatlichen Archivdienstes der Ukraine, Anatoliy Khromov, hat erklärt, dass die Verluste an Dokumenten des Nationalen Archivfonds infolge eines Krieges in vollem Umfang nun 1,5 Prozent ausmachen.
„Die Ukraine hat im Jahr 2022 deutlich mehr für den Erhalt ihrer eigenen Archive getan als 1941 und 2014. Natürlich gibt es enorme Bedrohungen, aber jetzt schätzen wir den Verlust von Dokumenten des Nationalen Archivfonds auf bis zu 1,5 Prozent des Gesamtbestandes dieser Dokumente, die bis zum 24. Februar 2022 aufbewahrt werden“, sagte Chromow bei einem Briefing am Donnerstag.
Insbesondere seien bis zu 13.000 Dokumente, vor allem von den Repressionsorganen des kommunistischen totalitären Regimes, durch einen Brand in der Archivabteilung des Büros des Sicherheitsdienstes der Ukraine in Tschernihiw verloren gegangen.
Auch in den Regionen Charkiw, Mykolajiw und Cherson seien seit Beginn des Krieges Schäden an Archivräumen ohne Verlust von Dokumenten festgestellt worden.
Darüber hinaus sagte Chromow, dass als Folge der vorübergehenden Besetzung von Cherson das regionale Archiv beschlagnahmt und geplündert wurde, stellte er fest, dass der Verlust dieser Dokumente nicht unwiederbringlich ist. Insbesondere wurde etwa die Hälfte der Akten aus dem Archiv in Cherson gestohlen und später auf die Krim gebracht.
Außerdem gebe es derzeit keine Informationen über mehr als 120 Archiveinrichtungen, die sich entweder unter Besatzung oder in Frontgebieten befinden.