Der Milchpreis in der Ukraine ist seit Anfang Juli um 2 UAH bzw. 15 % gestiegen und wird auch im September weiter ansteigen, so Infagro, eine Agentur für Industrieanalysen.
„Dieses Ausmaß des Preisanstiegs ist beispiellos für den ukrainischen Rohstoffmarkt. Und das ist nicht die Grenze des Preiswachstums. Für den September sagen die Analysten einen weiteren Anstieg der Milchpreise voraus“, so die Analysten.
Als Gründe für den deutlichen Anstieg der Preise für Milch und Milchprodukte nannten sie Marktveränderungen, Rohstoffknappheit und steigende Kosten aufgrund der begrenzten Energieversorgung.
Die Experten wiesen auch darauf hin, dass in der zweiten Augusthälfte wieder heißes Wetter herrschte, so dass sich das Vieh nicht von der ungewöhnlichen Hitze im Juli erholen konnte. Die Produktivität der Kühe nahm nicht zu. Der saisonbedingte Rückgang der Milcherzeugung trug ebenfalls dazu bei. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Rohstoffen, was zu einem weiteren deutlichen Anstieg der Milchpreise führte. In der letzten Augustwoche wurde das Problem der Energieversorgung durch einen weiteren feindlichen Beschuss noch verschärft.
Darüber hinaus gingen im Juli sowohl die Zahl der Kühe als auch die Milchproduktion deutlich zurück. Die Analysten zitierten Daten des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung, wonach zum 1. August 2024 in der Ukraine 1 Million 255,4 Tausend Kühe im privaten und industriellen Sektor gehalten wurden, das sind 7% weniger als vor einem Jahr. In den landwirtschaftlichen Betrieben sank die Zahl der Kühe um 2% auf 380 Tausend. Die Statistiken für August sind nicht besser, so die analytische Übersicht.
„Angesichts der hohen Rohstoffkosten und des Einflusses anderer Faktoren werden Milchprodukte immer teurer. Und während die Preise für fertige Milcherzeugnisse nur langsam steigen, haben sich die Kosten für den Austausch von Waren ziemlich schnell und deutlich erhöht“, fasst Infagro zusammen.