Die Aussicht auf die Umsetzung des Abkommens über Bodenschätze mit den USA könnte für ukrainische Greenfield-Unternehmen attraktiv sein, die bereits über Sondergenehmigungen für Lagerstätten mit Mineralien verfügen, die für die EU oder die USA von kritischer Bedeutung sind, meint der Gründer von NADRA.info, Volodymyr Boiko.
Zu diesen Unternehmen zählt der Experte insbesondere die Investmentgruppe BGV Group Management von Gennadij Butkewitsch sowie die Unternehmen von Vitalij Jakimenko und Alexander Nastenko.
„Gleichzeitig wird das Abkommen für einige Investoren im Rohstoffsektor – Ferrexpo, Black Iron – zu einer echten Bewährungsprobe werden. Denn vor dem Hintergrund der Vorbereitung internationaler Vereinbarungen haben die Beamten bereits faktisch eine weitere Jagd auf „ruhende“ Lizenzen angekündigt“, kommentierte Boiko die Situation gegenüber der Nachrichtenagentur ‚Interfax-Ukraine‘.
Seiner Meinung nach ist eine Neuverteilung der Rechte zur Nutzung von Bodenschätzen in naher Zukunft sehr wahrscheinlich.
„Es bleibt zu hoffen, dass die Prüfer klug vorgehen und keine Projekte unter den Tisch fallen lassen, deren Umsetzung durch objektive Umstände verzögert wurde, die nicht vom Willen oder den Absichten der Bodennutzer abhängen“, so der Gründer von NADRA.info.
Er ist auch der Ansicht, dass das Abkommen mit den USA zu einer gründlichen Prüfung der bisherigen Aktivitäten von Unternehmen im Rohstoffsektor führen könnte.
„Es ist auch anzunehmen, dass das Abkommen nicht nur eine Prüfung der „ruhenden“ Sondergenehmigungen in privater Hand auslösen wird, sondern auch zu einer gründlichen öffentlichen Überprüfung aller staatlichen Unternehmen und Betriebe im Rohstoffsektor hinsichtlich jeder Sondergenehmigung, jeder URP (Produktionsaufteilungsvereinbarung) oder jeder SD (Vereinbarung über gemeinsame Aktivitäten – IF-U), jeder gebohrten oder verpachteten Bohrung und jeder Verwaltungsentscheidung“, fügte Boiko hinzu.
Wie berichtet, haben die Ukraine und die USA am 30. April ein Rahmenabkommen über wirtschaftliche Partnerschaft geschlossen. Es wurde von der ersten stellvertretenden Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Julia Svyrydenko und dem US-Finanzminister Scott Bessent unterzeichnet. Darin geht es um die Schaffung eines Investitionsfonds für den Wiederaufbau der USA und der Ukraine.
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Shmyhal äußerte die Hoffnung, dass die Werchowna Rada das unterzeichnete Abkommen bis zum 8. Mai ratifizieren werde. Die „technischen“ Vereinbarungen sind noch nicht unterzeichnet und veröffentlicht worden.