Nach eineinhalbjähriger Prüfung erklärte die Nationalbank der Ukraine (NBU), dass der Dienst Trustee Plus in der Ukraine Zahlungsdienstleistungen ohne entsprechende Lizenz erbringt. Die Aufsichtsbehörde hat das Unternehmen verpflichtet, einen Teil seiner Geschäfte im Zusammenhang mit Geldüberweisungen ohne Eröffnung eines Bankkontos und P2P-Zahlungen in Euro einzustellen, heißt es in einer Mitteilung der NBU.
Die Pressestelle wies darauf hin, dass solche Aktivitäten eine gesonderte Genehmigung gemäß der ukrainischen Gesetzgebung erfordern.
Das Unternehmen Trustee erklärte, dass es die Ansprüche der Aufsichtsbehörde für teilweise unbegründet hält und auf der Rechtmäßigkeit seiner Arbeit über Partner in der EU besteht. Laut Vadym Hrusha, CEO von Trustee, hat die Nationalbank fünf der sieben ursprünglichen Ansprüche zurückgezogen, während die übrigen ausschließlich die P2P-Plattform und Euro-Überweisungen betreffen.
„Die Entscheidung der NBU schafft einen gefährlichen Präzedenzfall für den gesamten Markt, da sie faktisch die P2P-Interaktion zwischen Nutzern verbietet. Dabei sind die Vermögenswerte der Kunden sicher und der Dienst funktioniert in der EU weiterhin in voller Übereinstimmung mit der Gesetzgebung“, betonte er.
Das Unternehmen erinnerte daran, dass es bereits im Frühjahr 2025 die Registrierung neuer Nutzer aus der Ukraine eingestellt habe, die Bedingungen für bestehende Kunden jedoch unverändert geblieben seien.
Experten weisen darauf hin, dass die Situation um Trustee Plus zeigt, dass es in der Ukraine keine klare Rechtsgrundlage für die Arbeit von Krypto- und Fintech-Diensten gibt. Der Präzedenzfall mit der größten Plattform könnte für andere Akteure ein Signal für die Risiken sein, die mit der Ausübung einer Geschäftstätigkeit ohne ein spezielles Gesetz über virtuelle Vermögenswerte verbunden sind. Dies könnte in Zukunft die Entwicklung des Kryptomarktes im Land verlangsamen und ukrainische Unternehmen dazu veranlassen, ihre Aktivitäten in die EU zu verlagern, wo die Regeln transparenter sind.