Portugal sammelt und veröffentlicht offiziell Statistiken zu Transaktionen auf dem Immobilienmarkt, an denen Käufer aus dem Ausland beteiligt sind. Die öffentlich zugänglichen Daten sind jedoch in der Regel nach Gruppen (portugiesische Käufer, EU-Bürger, Nicht-EU-Bürger) zusammengefasst, ohne detaillierte Aufschlüsselung nach Nationalität. Detaillierte Rankings der Käuferländer werden in der Regel von spezialisierten Analyseunternehmen und Medien auf der Grundlage von Datenbanken von Immobiliennetzwerken bereitgestellt.
Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik Portugals (INE) tätigten Ausländer im Jahr 2023 etwa 7,6 % aller Immobilienkäufe im Land, machten jedoch etwa 13 % des Gesamtwerts der Transaktionen aus. Dabei zahlen Käufer aus Nicht-EU-Ländern durchschnittlich etwa 405.000 Euro pro Objekt, während Ausländer aus der EU etwa 277.000 Euro zahlen und der Durchschnittspreis auf dem Markt bei etwa 200.000 Euro liegt.
In bestimmten Regionen ist der Anteil der Ausländer viel höher. In der Algarve entfallen auf sie etwa 27 % aller Transaktionen und bis zu 38 % des Gesamtverkaufswertes, wobei 4 von 5 Objekten dort von Nichtansässigen gekauft werden. In den Städten, vor allem in Lissabon und Porto, ist der Anteil ausländischer Transaktionen geringer – etwa 4–6 %, aber gerade in der Hauptstadt konzentrieren sich die teuersten Käufe.
Ein detailliertes Bild nach Nationalitäten liefern private Analysten. In Lissabon wurden laut Angaben des Unternehmens Confidencial Imobiliário im Jahr 2023 in der Urban Rehabilitation Area 4.750 Wohnungen und Häuser im Wert von 2,22 Milliarden Euro verkauft, davon 1.580 Objekte (etwa ein Drittel) von Ausländern. An der Spitze standen Käufer aus Nordamerika (etwa 16 % aller „ausländischen” Transaktionen), gefolgt von Franzosen (13 %) und Briten (9 %). Eine bedeutende Präsenz zeigten auch chinesische, brasilianische und deutsche Investoren.
In der Algarve dominieren laut Schätzungen des Netzwerks Engel & Völkers britische Käufer, aber auch Bürger aus Deutschland, Frankreich, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden sind stark vertreten; das Interesse der Amerikaner nimmt deutlich zu.
Auf der Grundlage dieser Daten und Marktübersichten lassen sich die zehn aktivsten ausländischen Käufer portugiesischer Immobilien (nach Anzahl der Transaktionen und Gesamtinvestitionsvolumen) wie folgt auflisten:
Eine Sonderstellung nehmen Investoren ein, die nach dem bisherigen „Golden Visa”-Schema vorgehen (vor allem aus China, Brasilien, der Türkei, den USA und Südafrika), doch nach der Reform des Programms verschiebt sich ihr Anteil allmählich zugunsten „normaler” Transaktionen.
Portugal veröffentlicht also offizielle Daten zum Anteil und zu den Preisen von Transaktionen mit Ausländern, aber eine detaillierte Karte nach Nationalitäten wird hauptsächlich auf der Grundlage von Studien spezialisierter Agenturen und Marktanalysen erstellt. Insgesamt zeigen sie, dass die Nachfrage vor allem von Investoren aus Westeuropa, Nordamerika und Brasilien geprägt wird, während die Rolle der Käufer aus Osteuropa und der GUS nach wie vor eine Nische bleibt.