Die Geschäftstätigkeit in der Eurozone stieg Ende 2025 aufgrund des sich verschärfenden Abschwungs im verarbeitenden Gewerbe und des verlangsamten Wachstums im dominierenden Dienstleistungssektor schwächer als erwartet, wie aus den vorläufigen Daten des von HCOB und S&P Global erstellten Geschäftstätigkeitsindex (PMI) hervorgeht.
Der HCOB Flash Eurozone Composite PMI fiel im Dezember von 52,8 Punkten im November auf 51,9 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Stand seit drei Monaten und lag unter den Prognosen der von Reuters befragten Analysten. Ein Wert über 50 Punkten deutet jedoch weiterhin auf ein Wachstum der Geschäftstätigkeit hin.
Die Lage in der Industrie drückt den Index weiterhin nach unten: Der Produktions-PMI der Eurozone fiel im Dezember auf 49,2 Punkte, was einem Tiefststand seit April entspricht und den anhaltenden Rückgang der Produktion sowie einen erneuten, noch stärkeren Einbruch bei den Auftragseingängen widerspiegelt – deren Rückgang war der stärkste seit Februar. Als Hauptfaktor wird die zunehmende Schwäche der deutschen Industrie genannt, während Frankreich vorsichtige Anzeichen für eine Erholung zeigt.
Im Dienstleistungssektor wächst die Geschäftstätigkeit weiterhin, allerdings verlangsamt sich das Tempo: Der Dienstleistungs-PMI sank von 53,6 Punkten im November auf 52,6 Punkte. Dabei bauen die Unternehmen weiterhin Arbeitsplätze auf, doch der Geschäftsoptimismus ist auf den niedrigsten Stand seit Mai gesunken, was auf eine vorsichtige Einschätzung der Aussichten für 2026 durch die Unternehmen hindeutet.
Laut einer Umfrage von Reuters unter Analysten ändert der zunehmende Druck auf die Kosten und Verkaufspreise zum Jahresende nichts an der Gesamtlage: Die Inflation in der Eurozone hat sich im Durchschnitt dem Zielwert von 2 % angenähert, und der Markt geht im Basisszenario davon aus, dass die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank mindestens bis 2027 unverändert bleiben werden.