Der globale Aktienmarkt nähert sich einer Blase, so Andrew Garthwaite, Global Equity Strategist bei UBS.
Garthwaite, dessen Meinung von MarketWatch zitiert wird, vergleicht die derzeitigen Bedingungen mit dem Dotcom-Boom der späten 1990er Jahre und der japanischen Marktblase der 1980er Jahre. Seiner Meinung nach erfüllt der Aktienmarkt bereits sechs der sieben Kriterien für eine Blase.
Erstens ist die strukturelle Hausse, die UBS als einen Zeitraum definiert, in dem die Dynamik von Aktien über zehn Jahre die Dynamik von Anleihen um mindestens 5 % pro Jahr übertrifft, beendet.
Zweitens stehen die Unternehmensgewinne unter Druck, und das Wachstum verlangsamt sich, insbesondere in zyklischen Sektoren.
Drittens ist die Breite des Marktes verloren gegangen. Seine Dynamik wird von den Aktienkursen einiger weniger Technologieriesen bestimmt, während kleinere Unternehmen ins Hintertreffen geraten.
Viertens sind seit der letzten Blase 25 Jahre vergangen.
Fünftens glauben die Anleger, dass „es dieses Mal anders ist“, da sie einen erheblichen Produktivitätszuwachs durch generative künstliche Intelligenz (KI) erwarten.
Sechstens: Kleinanleger beteiligen sich aktiv an der Auktion und kaufen spekulative Vermögenswerte, von Meme-Aktien bis hin zu Kryptowährungen.
Gleichzeitig ist das siebte Kriterium – die lockere Geldpolitik – noch nicht erfüllt.
Laut Garthwaite sollten wir uns Sorgen machen, wenn die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen 5 % übersteigt. Derzeit liegt sie bei etwa 4,65%, aber UBS prognostiziert, dass sie bis Ende des Jahres auf 4,25% fallen wird.
Der Experte bevorzugt außerdem „defensive“ Aktien von Emittenten mit geringer Schuldenlast, wie SAP, Microsoft Corp. und BAE Systems, gegenüber Wertpapieren von Nicht-Finanzunternehmen in zyklischen Branchen.
Im Vereinigten Königreich sieht er Chancen für Anleger in zinssensiblen Sektoren wie Immobilien und Versorgungsunternehmen, die mit erheblichen Abschlägen gehandelt werden.