Der starke Anstieg der weltweiten Preise für Arbeitsspeicher (DRAM) und das mögliche Auslaufen der Vorzugsverträge von Apple mit den wichtigsten Lieferanten Samsung und SK Hynix im Jahr 2026 könnten zu einer Verteuerung von iPhones, Macs und anderen Geräten des Unternehmens führen. Apple selbst hat jedoch noch keine Preiserhöhungen angekündigt, und die Einschätzungen der Experten bleiben Prognosen.
Branchenquellen zufolge stehen die langfristigen Verträge von Apple über die Lieferung von DRAM kurz vor dem Auslaufen, und bereits ab Januar 2026 könnte das Unternehmen gezwungen sein, Samsung und SK Hynix deutlich höhere Preise für Speicher zu zahlen. Darüber berichtet insbesondere die Publikation Wccftech und merkt an, dass sich die Verhandlungsposition der Speicherhersteller vor dem Hintergrund eines globalen Mangels und einer boomenden Nachfrage seitens der KI-Rechenzentren verbessert hat.
Der DRAM-Markt erlebt bereits einen massiven Preisanstieg. Nach Schätzungen von TrendForce sind die Kosten für Hochleistungsspeicher für 2025 um etwa 50 % gestiegen, und im vierten Quartal wird ein weiterer Anstieg von etwa 30 % erwartet, mit einer möglichen weiteren Steigerung von 20 % Anfang 2026. Insgesamt könnte dies zu einer Verdopplung der Preise für Hochleistungsspeicher in relativ kurzer Zeit führen.
Unabhängig davon berichtete die Agentur Reuters, dass Samsung Ende 2025 die Vertragspreise für 32-Gigabyte-DDR5-Module auf 239 US-Dollar gegenüber 149 US-Dollar im September angehoben hat – ein Anstieg von fast 60 % vor dem Hintergrund einer Verschärfung des Mangels und einer Neuausrichtung der Lieferungen auf den Server- und KI-Bereich.
Analysten weisen darauf hin, dass Apple dank großer langfristiger Verträge und Einkaufsvolumina traditionell vor kurzfristigen Preissprüngen geschützt ist. Laut Macworld haben genau solche Vereinbarungen es dem Unternehmen bisher ermöglicht, die internen Kosten für Speicher trotz steigender Preise auf dem freien Markt unter Kontrolle zu halten. Mit dem Auslaufen dieser Verträge und der Umstellung der Lieferanten auf kurzfristigere und teurere Geschäfte wird der Druck auf die Kosten der Geräte jedoch zunehmen.
Vor diesem Hintergrund prognostizieren einige Forschungs- und Branchenressourcen, dass Smartphone- und Laptop-Hersteller, darunter auch Apple, im Jahr 2026 vor der Wahl stehen werden: entweder die Verkaufspreise zu erhöhen, den Arbeitsspeicher in den Basiskonfigurationen zu reduzieren oder Margeneinbußen hinzunehmen. Eine Reihe von analytischen Übersichten warnt bereits vor einer möglichen Verteuerung von Smartphones und PCs im Jahr 2026 aufgrund von Speicherengpässen und steigenden Kosten.
Bislang gibt es jedoch noch keine offiziellen Erklärungen von Apple zu einer geplanten Preiserhöhung für Produkte aufgrund der Situation auf dem DRAM-Markt. Die befragten Medienexperten betonen, dass die endgültige Entscheidung von der Strategie des Unternehmens abhängen wird: Ein Teil der Kostensteigerungen könnte durch teurere Speicheraufrüstungen, ein Teil durch eine punktuelle Überarbeitung der Preise für neue Modelle und ein Teil durch interne Reserven und Optimierungen aufgefangen werden.