Die europäischen Aktienindizes steigen am Mittwoch dank positiver statistischer Daten und Prognosen aus Deutschland sowie Unternehmensnachrichten.
Der Stoxx Europe 600 Composite Index der größten Unternehmen der Region stieg bis 11:30 Uhr um 0,8 Prozent auf 427,51 Punkte. Der Indikator endet 2022 mit einem Rückgang von rund 13%, dem höchsten seit 2018, aufgrund der negativen Auswirkungen der Situation in der Ukraine sowie der Energiekrise auf die Unternehmensgewinne und die Wirtschaft insgesamt, so Bloomberg.
„Wir stehen vor einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, wenn nicht gar vor einer Rezession, und wir sehen nicht, dass dieser Faktor in den Gewinnprognosen der Unternehmen bereits berücksichtigt ist“, sagte Sarah Poncek, Finanzberaterin bei UBS Private Wealth Management, auf Bloomberg TV.
Der deutsche Aktienindex DAX legte im Handel um 0,76 Prozent zu, der französische CAC 40 gewann 0,91 Prozent, der britische FTSE 100 gewann 0,44 Prozent, der italienische FTSE MIB gewann 0,68 Prozent und der spanische IBEX 35 gewann 0,55 Prozent.
Die am Mittwoch veröffentlichten Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigen eine Verbesserung des Konsumklimas in Deutschland. Der Frühindikator, der die Aussichten für das Verbrauchervertrauen im Januar 2023 bewertet, stieg auf minus 37,8 Punkte von minus 40,1 Punkten im Dezember. Dank der Maßnahmen der deutschen Behörden zur Senkung der Energiekosten für die Bürger ist der Index seit drei Monaten in Folge gestiegen, so die GfK.
„Es ist offensichtlich, dass die von den deutschen Behörden ergriffenen Maßnahmen zur Begrenzung der Energiepreise Wirkung zeigen. Es ist jedoch zu früh, um zu sagen, dass alle Probleme überwunden sind. Die Verbesserung des Konsumklimas, die wir derzeit beobachten, bleibt fragil“, sagt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
„Das vom Ifo-Wirtschaftsinstitut berechnete deutsche Beschäftigungsbarometer zeigt einen positiven Ausblick für den deutschen Arbeitsmarkt im ersten Quartal des kommenden Jahres. Dies ist vor allem auf Verbesserungen im Dienstleistungssektor zurückzuführen, dessen Beschäftigte optimistisch in die nahe Zukunft blicken, so das Ifo-Institut am Mittwoch.
Die Aktien europäischer Sportartikelhersteller stiegen am Mittwoch dank der besser als erwartet ausgefallenen Berichte des US-Rivalen Nike Inc. Die Aktien der Adidas AG stiegen um 7,7 %, die von Puma SE um 8,5 % und die des britischen Sportartikelhändlers JD Sports um 6,7 %.
Die Aktien der Uniper SE stiegen um 5,9 %, nachdem die Europäische Kommission ein Stabilisierungspaket genehmigt hatte, das eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Mrd. Euro für das Energieunternehmen vorsieht.
Zu den Spitzenreitern des Wachstums in Deutschland gehörten die Aktien des Online-Händlers Zalando (+4,5%), des Immobilienunternehmens Vonovia (+2,6%) und der Deutschen Post (+1,3%).
In Großbritannien legten Prudential Plc (+1,5%), Shell (+0,9%) und Diageo (+0,8%) kräftig zu, in Frankreich TotalEnergies SE (+1,6%), L’Oreal (+1,4%) und Schneider Electric (+1,3%).