Die europäischen Aktienindizes steigen am Montag überwiegend, mit Ausnahme des britischen Indikators.
Der europäische Stoxx Europe 600 Composite Index stieg bis 12:20 Uhr Moskauer Zeit um 0,58% auf 398,6 Punkte.
Der deutsche DAX stieg um 0,53%, der französische CAC 40 um 0,52%, der italienische FTSE MIB um 0,44% und der spanische IBEX 35 um 0,8%.
Der britische FTSE 100 verliert im Handel 0,35 %. Die internationale Rating-Agentur Moody’s änderte am Freitag den Ausblick für das Rating Großbritanniens von „stabil“ auf „negativ“. Grund dafür ist die „zunehmende Unvorhersehbarkeit des politischen Kurses des Landes angesichts der sich verschlechternden Wachstumsaussichten und der hohen Inflation“.
Gleichzeitig wiesen die Experten der Agentur auf die Widerstandsfähigkeit der britischen Wirtschaft hin und bestätigten in diesem Zusammenhang das Rating des Landes auf dem Niveau von „Aa3“.
Am Sonntag wurde bekannt, dass der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson nicht für den Posten des Parteivorsitzenden der Konservativen und damit des britischen Regierungschefs kandidieren wird.
Damit hat der ehemalige Finanzminister des Landes, Rishi Sunak, gute Chancen auf einen Sieg, wie die Financial Times schreibt.
Unterstützung erhalten die übrigen europäischen Märkte am Montag durch Signale, dass die US-Notenbank (Fed) das Tempo der Leitzinserhöhungen bereits im Dezember verlangsamen könnte.
Unterdessen schwächt sich die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone weiter ab. Der von S&P Global berechnete zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel im Oktober auf 47,1 Punkte, den niedrigsten Stand seit November 2020, gegenüber 48,1 Punkten im Vormonat, wie vorläufige Daten zeigen. Ein Indexwert unter 50 Punkten zeigt einen Rückgang der Aktivität an.
Der PMI des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone fiel im Oktober mit 46,6 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 (48,4 Punkte im Vormonat), während der Indikator für den Dienstleistungssektor auf 48,2 Punkte (48,8 Punkte im September) zurückging.
In Deutschland sank der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex in diesem Monat auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2020, von 45,7 Punkten im September auf 44,1 Punkte. Die Konjunkturindikatoren für die Industrie und den Dienstleistungssektor in Deutschland fielen auf den niedrigsten Stand seit Juni bzw. Mai 2020.
In Frankreich fiel der zusammengesetzte PMI von 51,2 Punkten im September auf 50 Punkte, wobei der Index der Industrietätigkeit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 fiel. Im Vereinigten Königreich sank der Gesamtindikator von 49,1 auf 47,2 Punkte, und auch der PMI für die Industrie fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai.
Der Fokus der Händler liegt diese Woche auf den Berichten von HSBC, Credit Suisse, TotalEnergies (SPB: TOT), Unilever und Mercedes-Benz. Insgesamt 118 Unternehmen des Stoxx Europe 600 veröffentlichen diese Woche ihre Berichte.
Die Philips-Aktie verliert am Montag 2,6 % an Wert. Der niederländische Hersteller von Konsumgütern und medizinischen Geräten verzeichnete im dritten Quartal 2022 einen Nettoverlust und lag damit unter der Konsensprognose der Analysten.
Philips beabsichtigt, dringende Maßnahmen zur Senkung der Betriebskosten zu ergreifen, unter anderem durch den Abbau von etwa 4.000 Arbeitsplätzen weltweit. Darüber hinaus plant sie eine Kreditlinie von 1 Milliarde Euro.
Der Aktienkurs der Credit Suisse stieg um 1,4 Prozent. Die Schweizer Bank erklärte am Montag, sie werde 230 Millionen Euro zahlen, um einen langjährigen Fall in Frankreich wegen Unregelmäßigkeiten bei grenzüberschreitenden Transaktionen beizulegen.
Zu den Wachstumsführern in Deutschland gehörten die Aktien von RWE (+1,9%), E.ON (+1,5%), Deutsche Bank (+1,6%), Merck (+1,4%), in Frankreich Engie (+1,6%), STMicroelectronics (+1,56%) und L’Oreal (+1,3%).
Im Vereinigten Königreich sind Anglo American (-2,8%), Shell (SPB: RDS.A) (-2%), Glencore (-2%), Rio Tinto (-2%), BHP Group (-1,95%), HSBC (-1,5%) rückläufig.