Seeversicherungsexperten fordern eine engere Zusammenarbeit mit Schiffseignern, um Dekarbonisierungsstrategien zu entwickeln, berichtet Reinsurance News.
Das Weißbuch, das gemeinsam von der Underwriting-Firma Atrium und der Bayes Business School (ehemals Cass), City, University of London, verfasst wurde, hebt die entscheidende Rolle hervor, die Versicherer bei der Erleichterung des Übergangs zu umweltfreundlicheren Praktiken in der Schifffahrtsbranche spielen können, so der Bericht.
Das Papier verweist auf die Dringlichkeit dieses Themas und stellt fest, dass der Schifffahrtssektor derzeit für etwa 3 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, diese Zahl aber in naher Zukunft auf 13 % ansteigen könnte.
Diese Prognose ist auf die im Vergleich zu anderen Sektoren relativ langsamen Fortschritte bei der Reduzierung der Emissionen in der Schifffahrtsindustrie zurückzuführen.
Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat zwei wichtige Initiativen durchgeführt: Den Existing Ships Energy Efficiency Index (EEXI) und den Carbon Intensity Index (CII), die darauf abzielen, die Umweltauswirkungen des maritimen Betriebs zu überwachen und zu bewerten.
Das Papier skizziert mehrere Strategien, mit denen Versicherer die Dekarbonisierung fördern können, darunter die Aufnahme von Compliance-Anforderungen in Versicherungspolicen, die Anpassung von Prämiensätzen auf der Grundlage von Compliance-Daten und die enge Zusammenarbeit mit Kunden, um innovative Lösungen zu finden.
Die Autoren warnen jedoch, dass die Versicherer ein empfindliches Gleichgewicht zwischen der Förderung der Dekarbonisierung und der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt finden müssen.
Angesichts der Tatsache, dass die weltweiten Seeversicherungsprämien im Jahr 2022 voraussichtlich 35,8 Mrd. S erreichen werden, unterstreicht das Papier die Bedeutung kollektiver Maßnahmen der Beteiligten, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Marktes zu erhalten.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit konzertierter Anstrengungen aller an der Schifffahrtsindustrie beteiligten Akteure, um die Herausforderungen der Dekarbonisierung erfolgreich zu bewältigen.