Eine Gruppe von 14 Herstellern von Milcherzeugnissen bereiteten eine Erklärung für eine Sonderuntersuchung über wachsende Importe in die Ukraine vor, um die einheimischen Produzenten zu schützen, teilte Leiter des Verbandes der Molkereiunternehmen der Ukraine Vadym Chaharovskyi gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine mit.
„Die Ukraine wurde mit 47.000 Tonnen Käse, 28.000 Tonnen Vollmilch, 12.000 Tonnen Butter (im Jahr 2020) beliefert. Wenn man dies alles in Rohstoffe, in Milch, umrechnet, dann hat man tatsächlich 1 Mio. Tonnen Milch importiert. Ukrainische verarbeitende Industrie verarbeitete 2020 nach vorläufigen Daten 3,7 Mio. Tonnen Milch. Das heißt, 1 Mio. Tonnen Milch ist fast 30% von dem, was jetzt von der ukrainischen Milchindustrie für das Jahr verarbeitet wird“, merkte der Leiter des Verbandes an.
Chaharovskyi betonte, dass sich die ukrainische Milchwirtschaft und Milchviehzucht in einer Krise befinden und die milchverarbeitenden Betriebe im Lande keine Ressourcen für die Entwicklung haben und am Rande der Unrentabilität arbeiten. Er wies darauf hin, dass sich die Zahl der milchverarbeitenden Betriebe in der Ukraine 2019 auf 178 fast vervierfacht habe, und deutete an, dass in den anderthalb Jahren seit Veröffentlichung dieser Statistik etwa 15-20 weitere Betriebe geschlossen wurden.
Wie mit Bezug auf den Staatlichen Zolldienst berichtet, stieg die Einfuhr von Käse in die Ukraine 2020 von 23.700 Tonnen im Vergleich zu 2019 auf 46.700 Tonnen, in Dollar ausgedrückt: von 108,9 Mio. USD auf 210,5 Mio. USD.
Darüber hinaus stiegen 2020 die Importe von Milch und Sahne stark an, und zwar auf 12.900 Tonnen für 11,6 Mio. USD: Anstieg um das 3,6- bzw. 3,3-fache. Im letzten Jahr gab es auch einen bedeutenden Zuwachs bei der Einfuhr von Butter auf 10.000 Tonnen in natura und um fast das 2,5-fache in Geld ausgedrückt auf 40,6 Mio. USD.