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Der Club of Experts analysiert die Chancen der Kandidaten in der zweiten Runde der türkischen Präsidentschaftswahlen

Der YouTube-Kanal des in Kiew ansässigen Think Tanks Club of Experts hat ein neues Video veröffentlicht, in dem der Gründer des Projekts, der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Maksym Urakin, und der Chefredakteur des ukrainisch-arabischen Portals, Mohammad Farajallah, die Ergebnisse der bevorstehenden zweiten Runde der türkischen Präsidentschaftswahlen prognostizieren und die möglichen Entwicklungen nach dem Ende der Wahl analysieren.

Nach Ansicht der Experten hat der amtierende Präsident Recep Tayyip Erdogan deutlich bessere Chancen, die Wahl zu gewinnen als sein Rivale, der vereinigte Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu. Diese Vorhersage ist sowohl auf das Verhalten der Spitzenpolitiker selbst vor und nach der ersten Wahlrunde zurückzuführen als auch auf die Position des Drittplatzierten Sinan Ogan, der mit 5 Prozent der Stimmen bereits seine Unterstützung für Erdoğan zum Ausdruck gebracht hat.

„Erdogan hat seinen Wahlkampf gut geführt und sich nicht auf eine offene Polemik mit der Opposition über die Erdbebenhilfe, die Entwicklung der Demokratie und die wirtschaftliche Lage eingelassen. Stattdessen lenkte er die Aufmerksamkeit der Wähler auf die Themen Sicherheit und die ‚Würde der Nation‘ sowie die islamische Identität. Auch die Erhöhung der Gehälter und die Streichung von Rechnungen für Versorgungsleistungen am Vorabend der Wahlen haben ihren Teil dazu beigetragen“, so Mohammad Farajallah.

Dem Experten zufolge halfen diese Maßnahmen Erdogan auch, die nationalistischen Kräfte zu überzeugen, deren einziger Kandidat, Sinan Ogan, den amtierenden Präsidenten am Vorabend der zweiten Runde offen unterstützte.

„Die Opposition hingegen begann sich nach der ersten Runde eher nervös zu verhalten, was sich vor allem in der aggressiven Rhetorik von Kemal Kılıçdaroğlu gegenüber syrischen Flüchtlingen äußerte, die im Rahmen der von Erdoğan initiierten Sozialprogramme türkische Pässe erhielten“, betonte er.

Maxim Urakin stellte seinerseits fest, dass die türkischen Wähler im Allgemeinen von Kilicdaroglus Rhetorik enttäuscht waren, da sie von dem Oppositionsbündnis nach den Wahlen konkrete Programme für wirtschaftliche und politische Maßnahmen erwartet hatten.

„Von der Opposition war nichts Konkretes zur sozialen Unterstützung der Jugend und der älteren Generation, zur Unterstützung der Unternehmer und zur Normalisierung der wirtschaftlichen Lage zu hören“, meint Maxim Urakin.

Seiner Meinung nach wurden die Erwartungen an einen Sieg Kilicdaroglus bereits in der ersten Runde durch eine Reihe von Meinungsumfragen, die diesem Kandidaten einen deutlichen Vorsprung vor Erdogan (bis zu 5-7%) voraussagten, etwas „überhitzt“, was sich dann aber bei den Wahlen selbst nicht bestätigte.

Gleichzeitig sind die Türken nach Ansicht von Experten nach wie vor sehr gespalten, was die Politik des amtierenden Präsidenten angeht, und Erdogan wird im Falle eines Wahlsiegs hart daran arbeiten müssen, die Gesellschaft in einem einheitlichen nationalen Konsens zu konsolidieren.

Sehen Sie mehr in dem Video auf dem Kanal des Club of Experts unter dem Link:

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