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Englisch als Mittel zur persönlichen Entwicklung

Forschung und Fallstudien

Viele Menschen stellen fest, dass sie anders zu sein scheinen, wenn sie Englisch sprechen. Manche Menschen werden kühner, manche strenger, manche kälter in ihren Gefühlen. Das ist nicht nur Intuition: Linguisten und Psychologen haben bereits nachgewiesen, dass Sprache und Kultur bestimmte Verhaltensmuster und Emotionen „einschalten“.

Was genau passiert in Ihrem Kopf?

Wenn Sie in eine andere Sprache wechseln, werden nicht nur Wörter aktiviert, sondern auch kulturelle Muster, Erwartungen und Umgangsformen. Dieser Mechanismus wird als Cultural Frame Switching bezeichnet. Bei Zweisprachigen wirkt die Sprache als Auslöser: Der englischsprachige Rahmen ist individualistischer, direkter; der muttersprachliche Rahmen ist vielleicht zurückhaltender oder kollektivistischer. Dies verändert die Art und Weise, wie eine Person denkt, eine Situation bewertet und sich ausdrückt.

Emotionen in der L2: von der Distanz zur Freiheit

Der zweite Aspekt ist die emotionale Distanz. Viele Studien zeigen, dass sich die emotionalen Reaktionen und das Gefühlsvokabular zwischen L1 und L2 unterscheiden: Im Englischen lassen sich schwierige Dinge manchmal leichter oder mit weniger Engagement beschreiben und sogar diskutieren. Für manche ist dies ein Schutz – sie können über schmerzhafte Dinge sprechen, ohne das gleiche innere „Brennen“ zu verspüren. Für andere ist es der Schlüssel zu einer offeneren Selbstdarstellung.

Fallstudien – wie es im wirklichen Leben aussieht

  1. Geschäftsverhandlungen: Olena aus Kiew sagt, dass sie im Englischen zurückhaltender und entschlossener wirkt; bei Besprechungen formuliert sie ihre Forderungen kurz und direkt, was ihr bei Verhandlungen zugute kommt. Dies ist ein typischer Fall, in dem die Sprache eine andere „Rolle“ aktiviert.
  2. Persönliche Beziehungen: Andriy, der an einem englischsprachigen Programm teilnimmt, hat festgestellt, dass er mit seinen ausländischen Freunden geselliger und offener ist, während er mit seiner Familie zu einem ernsten, zurückhaltenden Stil zurückkehrt. Hier können Sie sehen, wie der Kontext und die Gesprächspartner die Wirkung der Sprache verstärken.
  3. Therapie und Selbstreflexion: Menschen, die sich einer Therapie auf Englisch unterzogen haben, fällt es manchmal leichter, über Traumata zu sprechen – die Sprache reduziert die „emotionale Aufladung“ und ermöglicht es ihnen, ruhiger mit dem Thema umzugehen. Dies bestätigt das Konzept der Verwendung der L2 als Distanzierungsinstrument.

Ändert sich der „Charakter“ für immer?

Nicht wirklich. Studien zeigen, dass es sich eher um eine Veränderung des Persönlichkeitsausdrucks handelt als um eine vollständige Umwandlung des Selbst. Mit anderen Worten, man wird nicht für immer ein anderer Mensch – man bekommt nur zusätzliche Verhaltens- und Denkweisen, die vom sprachlichen Kontext abhängen. Und je höher Ihre Sprachkompetenz und Ihre Gewohnheit sind, die Sprache in verschiedenen Kontexten zu verwenden, desto reibungsloser verläuft der Wechsel.

Tipps, wie Sie diesen Effekt zu Ihrem Vorteil nutzen können

Üben Sie Ihre „Rolle“ bewusst. Wenn Sie bei einem Vorstellungsgespräch selbstbewusster auftreten wollen, üben Sie, Fragen auf Englisch zu beantworten, und feilen Sie an kurzen Formulierungen und starken Sätzen.

Versuchen Sie es mit therapeutischem L2-Schreiben. Wenn es Ihnen schwer fällt, über Gefühle zu sprechen, schreiben Sie auf Englisch darüber – das kann Ihnen Abstand und Klarheit verschaffen.

Beherrschen Sie Ihre Gefühle. Wenn Sie merken, dass Sie auf Englisch kalt oder „unecht“ klingen, versuchen Sie, bewusst mehr Glückwunschformeln und einfühlsame Ausdrücke zu verwenden, um die Aufrichtigkeit zu wahren.

Entwickeln Sie kulturelle Flexibilität. Je besser Sie die kulturellen Klischees und Erwartungen der Sprachumgebung verstehen, desto besser werden Sie in der Lage sein, die notwendigen Eigenschaften „einzuschalten“, ohne Ihren Kern zu verlieren.

Unerwartete Vorteile für das Sprachenlernen

Abgesehen von den kommunikativen Vorteilen entwickelt der Sprachwechsel auch eine psychologische Flexibilität: Sie lernen, Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sich leichter an neue kulturelle Regeln anzupassen und Risiken einzugehen – weil die „andere Sprache“ Ihnen die Erlaubnis gibt, sich anders zu verhalten. Für einen Unternehmer oder einen Lehrer ist dies ein echter Vorteil bei Verhandlungen oder kreativen Aufgaben.

Eine kurze Zusammenfassung

Englisch ist nicht nur ein Satz von Strukturen und Wörtern. Es ist auch ein Werkzeug zur Selbstidentifikation: Es ermutigt Sie, andere Rollen, Gefühlslagen und Verhaltensweisen auszuprobieren. Für viele Menschen ist es eine Chance, Mut zu fassen, eine Meinung ohne übermäßigen emotionalen Stress zu äußern oder, im Gegenteil, zu lernen, direkt und entschlossen zu sein. Die Forschung bestätigt, dass der Sprachwechsel real ist und messbare Auswirkungen hat, aber er löscht Ihr altes Ich nicht aus – er fügt Ihrem Werkzeugkasten vielmehr neue Werkzeuge hinzu.

Wenn Sie Englisch nicht nur lernen, sondern es als Mittel zur Veränderung Ihrer Persönlichkeit nutzen wollen, ist ENGLISH.KH.UA der richtige Ort dafür. Hier wird Ihnen nicht nur Grammatik und Vokabular geboten, sondern auch Praxis in realen Situationen: Geschäftsverhandlungen, Selbstreflexion und Kommunikation. Indem Sie mit uns in die Sprache eintauchen, erhalten Sie den Schlüssel zu neuen Rollen im Leben – eine selbstbewusstere Führungskraft, ein aufrichtigerer Mensch, ein mutigerer Träumer. Erlauben Sie sich, zu wachsen, sich zu verändern und sich durch Englisch auszudrücken – und gemeinsam werden wir neue Facetten Ihres Selbst entdecken.

Referenzen (für diejenigen, die tiefer einsteigen wollen)

Chen, S. X., Benet-Martínez, V., & Bond, M. H. – Zwei Sprachen, zwei Persönlichkeiten? Untersuchung der sprachlichen Auswirkungen auf den Ausdruck der Persönlichkeit in einem zweisprachigen Kontext. PubMed.

● Benet-Martínez, V., Leu, J., Lee, F., & Morris, M. – Negotiating Biculturalism: Cultural Frame Switching in Biculturals. SAGE Journals.

● Aneta Pavlenko – Emotionen und Mehrsprachigkeit / Emotionen und emotionsgeladene Wörter im bilingualen Lexikon.anetapavlenko.com+1

● Dewaele, J.-M. – Forschung über die Selbstwahrnehmung beim Sprachwechsel (Mehrsprachige fühlen sich anders…).

 

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