Der gestern in Kiew eingetroffene Staatssekretär für Entwicklung und Koordinator der Bundesregierung für die internationale Hilfe an die Ukraine, Jochen Flasbart, hat mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin Iryna Vereshchuk und dem ukrainischen Finanzminister Serhiy Marchenko ein weiteres Hilfspaket vereinbart, so das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Dem Bericht zufolge wird das Entwicklungsministerium zusätzlich 111 Millionen Euro in die Unterbringung von Vertriebenen und in die Unterstützung ukrainischer Kommunen investieren, etwa für die Renovierung und Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern.
„Der Wiederaufbau der Ukraine wird eine gigantische Aufgabe für das Land, seine Menschen und für uns als internationale Gemeinschaft sein. Und er beginnt schon jetzt, auch wenn ein Ende des Krieges leider nicht in Sicht ist. Diese langfristige Perspektive und frühzeitige Planung ist wichtig. Wir wollen den Menschen in der Ukraine zeigen, dass wir weiterhin solidarisch an ihrer Seite stehen. Und wir müssen sicherstellen, dass unsere kurzfristige Unterstützung dem langfristigen Wiederaufbau entspricht“, sagte der Außenminister.
Er betonte: „Es geht auch darum, in die Zukunft Europas zu investieren, denn eine wirtschaftlich starke Ukraine wird auch ein wichtiger Pfeiler unseres gesamteuropäischen Wohlstands sein“.
Flasbart hält sich vom 18. bis 19. April als Beauftragter der Bundesregierung für die Koordinierung der internationalen Aufbauarbeit in der Ukraine auf. Neben Gesprächen mit der ukrainischen Regierung zum Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit stehen Gespräche mit der ukrainischen Zivilgesellschaft zur Stärkung von Korruptionsbekämpfung und Transparenz sowie ein Meinungsaustausch mit ukrainischen Unternehmern auf dem Programm. Darüber hinaus führt Flasbart Gespräche mit Parlamentariern, dem ukrainischen Städte- und Gemeindeverband und den Vereinten Nationen.
Den Angaben zufolge hat Berlin seit Beginn der russischen Invasion im vergangenen Februar 3,6 Milliarden Euro an ziviler Unterstützung für die Ukraine bereitgestellt.