Die Preise für Wohnungen in Serbien waren im zweiten Quartal 2025 um 5,78 % höher als im Vorjahr; im Vergleich zum ersten Quartal betrug der Anstieg 1,36 %, teilte das Statistikamt mit. Bei Altbauten lag das jährliche Wachstum bei 5,89 %, bei Neubauten bei 5,57 %.
Nach Angaben von Eurostat betrug der durchschnittliche Anstieg der Immobilienpreise in der EU im gleichen Zeitraum 5,4 % im Jahresvergleich, wobei die Dynamik stark variierte: von einem Rückgang um 1,33 % in Finnland bis zu einem Anstieg um 17,23 % in Portugal, 15,51 % in Bulgarien und 15,12 % in Ungarn.
Die wichtigsten Trends auf dem Immobilienmarkt in Serbien sind derzeit folgende:
1) Die Nachfrage verschiebt sich zugunsten von fertig ausgestatteten Wohnungen und energieeffizienten Neubauten in großen Ballungsräumen – vor allem in Belgrad und Novi Sad.
2) Der Preisunterschied zwischen Neubauten und Bestandsimmobilien ist nach wie vor deutlich, aber die Preissteigerungsraten sind ähnlich – 5,57 % gegenüber 5,89 % im Jahresvergleich, was auf eine breite Nachfrageunterstützung in beiden Segmenten hindeutet.
3) Der externe Hintergrund ist neutral bis positiv: Die serbische Dynamik entspricht in etwa dem europäischen Durchschnitt, jedoch ohne die für eine Reihe von EU-Märkten typische Überhitzung.
Vera Egorova-Tolsta, Direktorin der Immobilienagentur Vidovstan (Belgrad), kommentierte die Marktsituation für den Serbischen Ökonomen wie folgt:
„Wir sehen ein anhaltendes Interesse an gut gelegenen Objekten mit verständlichen Betriebskosten – das sind Neubauten der Business-Klasse und liquide „Sekundärimmobilien” mit angemessenen Nebenkosten. Die Käufer vergleichen die Optionen nun sorgfältiger hinsichtlich Energieeffizienz und Verwaltungsinfrastruktur, was hochwertige Projekte auch bei höheren Quadratmeterpreisen unterstützt. In Belgrad werden Angebote, die diesen Kriterien entsprechen, nach wie vor schnell verkauft – aufgrund der lokalen Nachfrage und der Käufer, die aus anderen Städten zuziehen.“
Bei der aktuellen Entwicklung der Zinssätze und Haushaltseinkommen ist das Basisszenario ein moderater Preisanstieg im Rahmen der Inflation zuzüglich eines Aufschlags für Lage und Energieeffizienz.
Risikofaktoren für die Preise sind die Abschwächung der Hypothekenkreditvergabe und steigende Kosten für Bauträger; unterstützend wirken das begrenzte Angebot in Top-Lagen und der moderate Zuzug von Binnenmigranten in den Großraum Belgrad.