Der Umfang der ukrainischen Schattenwirtschaft beläuft sich auf bis zu 30 % des BIP. Diese Schätzung teilte Leiter der Nationalbank der Ukraine Kyrylo Shevchenko am Donnerstag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Kyjiw mit.
„Es gibt unterschiedliche Schätzungen zur Schattenwirtschaft. Wir in der Nationalbank glauben, dass es bis zu 30% des BIP sind. Wenn man über die Höhe der Ersparnisse der ukrainischen Bürger, die sich außerhalb des Bankensystems nach 2010 befinden, ist es gleich 30-35 Mrd. USD – in US-Dollar, Euro und Hrywnja,“erklärte Shevchenko.
Gegenüber der Interfax-Ukraine stellte er klar, dass die Einsparungen nach der Methode der Zahlungsbilanz berechnet wurden. Das Fehlen einer Schätzung bis 2010 erklärte er mit Problemen in der Statistik.
„Was die Frage betrifft, wie dieses Geld ‚unter der Matratze‘ hervorgeholt werden kann, so handelt es sich um einen Nicht-Banken-Finanzmarkt. Dieser Markt ist heute dynamischer, sein Weg zum Kunden ist kürzer als der der Banken,“ so der Leiter der Nationalbank der Ukraine.
Shevchenko teilte mit, dass die Nationalbank die Änderung der Gesetzgebung im Bereich Nichtbanken-Finanzmarkt initiiert habe, da die derzeitigen Gesetze vor 20 Jahren verabschiedet wurden. „Bis Ende des Jahres werden wir es geschafft haben. Die Fachverbände sind gut beteiligt“, stellte er fest.
Der Leiter der Nationalbank erklärte, dass die Bürger derzeit 2,5 Möglichkeiten für Investitionen haben: Einlagen und Immobilien sowie Staatsanleihen, die er auf 0,5 Möglichkeiten schätzte.
Der Anteil der Schattenwirtschaft soll sich von 30% BIP (nach Berechnungen des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung für 2018) bis höchstens 20% BIP zu 2025 mindern, sieht die Strategie für Entwicklung des Finanzsektors, welche am 16. Januar die Regulatoren des Finanzmarkts genehmigten, vor.
Laut dem Dokument, das auf der Seite der Nationalbank der Ukraine veröffentlicht wurde, soll sich der Gesamtumfang der Staatsschuld für diesen Zeitraum von 52,3% bis höchstens 40% zu BIP, das Defizit der Staatsschuld – von 2,1% in 2019 bis 1,5% nach Ergebnissen 2024 mindern.
Es ist vorgesehen, dass der Anteil der Staatsbanken in den Aktiven des Banksystems in diesem Zeitraum sich von 60,1% bis höchstens 25% mindert.
Der Anteil der inaktiven Kredite im Banksystem mindert sich und wird 10% vom Gesamtumfang der Kredite nicht übersteigen (gegen 52,9% in 2019). Dabei mindern sich die reinen Kredite in Währung vom Gesamtumfang der Kredite auf Netto-Grundlage von 41,4% bis höchstens 30%, und die Währungsdepositen werden 30% vom Gesamtumfang der Depositen nicht überschreiten (gegen 41,7% in 2019).
Der Umfang der reinen Bankkredite wächst von 16,5% bis 22% zu BIP, und das Niveau des Eindringens der Kreditierung des kleinen und mittleren Unternehmertums – von 1,4% bis 3% zu BIP.
Das Verhältnis des Bargeldes (M0) zu BIP mindert sich von 9,2% bis höchstens 7,5%.