Business news from Ukraine

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Überblick und Prognose des Wechselkurses der Griwna gegenüber den wichtigsten Währungen

15 Mai , 2025  

Ausgabe Nr. 1 – Mai 2025

Analyse der aktuellen Lage auf dem Devisenmarkt der Ukraine

Anfang Mai trat der Devisenmarkt der Ukraine in eine Phase kontrollierter Volatilität ein – ohne übermäßige Nachfrage, aber mit zunehmenden Spekulationserwartungen.

Insgesamt bleibt die Lage im US-Dollar-Segment relativ stabil und im Euro-Segment angespannt.

Wichtigste Fakten und Treiber:

Ø Der Dollar tendiert weiterhin leicht nach unten – seine Position wird durch die globale Rhetorik über eine Zinssenkung der Fed und die Stagnationsrisiken in der US-Wirtschaft belastet.

Ø Der Euro hingegen steigt weiter im Wert aufgrund der Konjunkturstärke der europäischen Währung, der aufgeschobenen Importnachfrage und der strukturellen Veränderung der Währungsvorteile und Präferenzen von Unternehmen und Bevölkerung zugunsten des Euro.

Ø Der Spread zwischen Kauf und Verkauf des Euro bleibt auf einem ungewöhnlich hohen Niveau von 1,5 bis 2 UAH, was auf eine erhöhte Nervosität der Marktteilnehmer und Erwartungen hinsichtlich weiterer Bewegungen hindeutet.

Interne Faktoren

Ø Die NBU setzt im Mai ihre Politik der vorsichtigen Lockerung der Währungsbeschränkungen fort: Einzelne Termingeschäfte für Banken und Kunden wurden wieder aufgenommen, die Möglichkeiten zur Finanzierung ausländischer Vertretungen von Unternehmen und zur Abrechnung mit Firmenkreditkarten im Ausland wurden erweitert. Dabei wurde das monatliche Limit von 500.000 UAH auf weitere Transaktionskategorien ausgeweitet, was die Attraktivität und Bedeutung „grauer“ Kanäle für den Kapitalabfluss teilweise verringern wird – dies wird den Markt transparenter machen und die Statistiken zum Devisenmarkt durch eine korrekte und vollständige Darstellung der Informationen über die Währungsbewegungen repräsentativer machen.

Ø Gleichzeitig stiegen die Währungsreserven der NBU dank der Mittelzuflüsse aus der EU (ERA-Kreditprogramm) und der Weltbank auf einen Rekordwert von 46,7 Mrd. USD (+10,1 % im April). Der Rückgang der Interventionen der NBU und der Netto-Devisenkäufe durch die Bevölkerung stärkte die Stabilität auf dem Interbankenmarkt und trug dazu bei, den offiziellen und den Marktkurs im Rahmen der Prognosen zu halten.

Ø Die bevorstehende Steuerperiode sowie die saisonale Belebung der Aktivitäten im Energiesektor und der Import von Energieträgern werden dem Markt Liquidität zuführen, aber höchstwahrscheinlich nicht zu nennenswerten Wechselkursschwankungen führen, sofern die aktuellen Rahmenbedingungen unverändert bleiben.

Ø Die Verbraucherpreisinflation begann im April zu verlangsamen, und die NBU rechnet bereits ab Sommer mit einem Rückgang auf einstellige Werte. Dies verringert den Druck auf die Griwna, doch die Kerninflation und die Risiken eines Tarifschocks sind weiterhin gewichtige Argumente dafür, nicht vorzeitig in Entspannung zu verfallen.

Internationale Faktoren

Ø Auf globaler Ebene bleibt die Lage unklar. Die Fed hat ihren Leitzins nicht geändert, tauscht jedoch angesichts der Inflationsrisiken, der Arbeitslosigkeit und der Gefahr einer Stagflation aufgrund der Zollpolitik der Trump-Regierung weiterhin vorsichtig Informationen aus. Das Szenario einer „sanften Landung“ bleibt das Basisszenario, aber das unerschütterliche globale Vertrauen in den Dollar schwindet allmählich.

Ø Gleichzeitig konsolidiert sich der Euro als Währung, die zunehmend für Zahlungen im Welthandel verwendet wird. Die potenzielle Stärkung des politischen Zentrums der EU, die Belebung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone, der steigende Verbrauch europäischer Produkte in der Ukraine sowie die Umstellung vieler Verträge auf den Euro schaffen eine stabile langfristige Nachfrage.

Ø Die Aktien- und Rohstoffmärkte zeigen sich vorsichtig optimistisch – Investoren sichern ihre Gewinne nach den Nachrichten über eine mögliche Einigung zwischen den USA und Großbritannien und berücksichtigen die wahrscheinliche Wiederaufnahme der Verhandlungen und zumindest eine vorübergehende Einstellung der russischen Angriffe auf die Ukraine. Allerdings bleibt die Volatilität an den Märkten hoch – die globale Nachrichtenlage ist nicht förderlich für Vorhersehbarkeit und Stabilisierung.

Überblick über die Entwicklung und Prognose der Wechselkurse

US-Dollar-Kurs: Entwicklung und Analyse

Im Mai bewegte sich der Dollar-Kurs gegenüber der Griwna weiterhin in einem relativ engen Korridor und zeigte eine geringe Volatilität und eine stabile Nachfrage. Zu Beginn des Monats war eine allmähliche Stärkung der Griwna zu beobachten.

Die Kursschwankungen im Bargeldsegment blieben in den letzten vier Wochen innerhalb einer Spanne von 41,00 bis 41,90 UAH/USD, mit einem Höchststand am 30. April, als der durchschnittliche Verkaufskurs in den Banken 41,89 UAH/USD und der Kaufkurs 41,21 UAH/USD erreichte. Diese Entwicklung verlief vollständig synchron mit dem offiziellen Kurs der NBU, was auf eine marktgerechte Politik der Regulierungsbehörde hindeutet.

Gleichzeitig bleiben die durchschnittlichen Spreads zwischen Kauf- und Verkaufskursen stabil (zwischen 60 und 70 Kopeken) ohne wesentliche Ausweitung, was das Gleichgewicht auf dem Devisenmarkt und einen ausreichenden Wettbewerb zwischen den Marktteilnehmern, insbesondere im Bargeldsegment, bestätigt.

Auf dem Interbankenmarkt gingen die Devisentransaktionen zurück, aber auch die Interventionen der NBU nahmen ab, was auf eine teilweise Selbstregulierung des Marktes ohne übermäßiges Eingreifen der Regulierungsbehörde hindeutet.

Technische und psychologische Unterstützung für den Markt bieten die auf 46,7 Mrd. USD (+10 % im April) gestiegenen internationalen Reserven, die eine zusätzliche Reserve für die Politik der „gesteuerten Flexibilität“ bilden.

Auf globaler Ebene bleibt der Dollar aufgrund von Befürchtungen einer Stagflation in der US-Wirtschaft unter Druck. Die unveränderten Zinsen der Fed und die Erklärung von Jerome Powell, dass es keine ausreichenden Gründe für eine Zinssenkung in naher Zukunft gibt, halten den Dollar-Verfall in Schach, schaffen jedoch keine Voraussetzungen für eine Aufwertung. Diese Situation führt nicht zu einem starken externen Druck auf den Kurs der Griwna.

Prognose für die nächste Zeit:

Ø Kurzfristig (2–4 Wochen): Beibehaltung der Wechselkursspanne von 41,20–41,80 UAH/USD mit lokalen Schwankungen von ±20 Kopeken unter dem Einfluss situativer Faktoren, sofern die aktuellen Umstände unverändert bleiben.

Ø Mittelfristiger Horizont (2–4 Monate): Der Kurs könnte stabil bleiben oder sich unter dem Einfluss einer moderaten Abwertung auf 41,80–42,50 UAH/USD verschieben. Ein wichtiger psychologischer Faktor, der den Markt beeinflussen könnte, ist die Stabilisierung der Sicherheitslage, die den Konsum ankurbeln und Impulse für die Belebung der Wirtschaft geben würde.

Ø Langfristiger Horizont (6+ Monate): Der Trend zu einer langsamen Abwertung der Griwna hält an, ebenso wie die dafür notwendigen Voraussetzungen, insbesondere angesichts der prognostizierten Verringerung der internationalen Hilfe im Jahr 2026 und der steigenden Haushaltsbelastung. Zielbandbreite: 43,00–45,00 UAH/USD im Falle der Realisierung des ungünstigsten Szenarios.

Euro-Kurs

Der Euro-Kurs gegenüber der Griwna zeigte im April und in der ersten Maihälfte eine deutlich volatile Entwicklung. Ab dem 15. April stieg der Euro stetig an und erreichte Ende April einen Höchstwert von 48,14 UAH/EUR. Dies war der höchste Stand seit sechs Monaten. Danach begann sich der Markt zu korrigieren – bereits Mitte Mai fiel der Euro auf 47,10 UAH (Verkauf) und 46,20 UAH (Kauf).

Der Spread zwischen Kauf- und Verkaufskursen im Bargeldsegment verringerte sich bis Mitte Mai von 2 UAH auf 0,6-1 UAH, was ein wichtiger Indikator für den Rückgang der Nervosität und Unvorhersehbarkeit des Kurses ist, wodurch die Marktteilnehmer aufgehört haben, erhöhte Risiko- und Agio-Prämien in ihre Notierungen einzubeziehen.

Derzeit lassen sich die Marktteilnehmer jedoch weiterhin Spielraum für weitere Schwankungen des Euro, was sich in einem geringen Abstand des offiziellen Kurses von den realen Marktnotierungen widerspiegelt. Der Spread zwischen Kauf- und Verkaufskursen des Euro liegt etwa gleichmäßig verteilt um den Kurs der NBU auf einem Niveau von 30-40 Kopeken, was bei einer Fortsetzung des Trends auf die Erwartungen der Devisenmarktteilnehmer in allen Segmenten hinsichtlich eines Rückgangs des Eurokurses in den kommenden Wochen hindeuten könnte.

Die Konjunkturabkühlung in den USA, die hohe Unsicherheit bei den Verhandlungen über internationale Zollabkommen, die Volatilität der Aktien- und Rohstoffmärkte sowie die Rhetorik der Fed – all dies spielt dem Euro als relativ stabiler Alternative zum Dollar sowohl global als auch lokal in der Ukraine in die Hände.

Prognose

  • Kurzfristig (2–4 Wochen): Es ist mit einer Konsolidierung im Bereich von 46,50–47,80 UAH/EUR zu rechnen, mit möglichen kurzen Sprüngen als Reaktion auf externe Nachrichten oder Veränderungen des Devisenangebots auf dem Markt.
  • Mittelfristig (2–4 Monate): Bei einer stabilen globalen Konjunktur und einem gleichbleibenden Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sowie unter dem Einfluss interner Devalvationsfaktoren ist eine Entwicklung des Eurokurses in Richtung 48,50 UAH/EUR sehr wahrscheinlich.
  • Langfristig (6+ Monate): Der Euro hat mehr strukturelle Voraussetzungen für ein Wachstum als der Dollar – sowohl im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des Handels und der Verlagerung der Nachfrage vom Dollar zum Euro als auch in den Sparstrategien der Privathaushalte. Wir halten uns weiterhin mit einer langfristigen Prognose für den Euro zurück, empfehlen jedoch angesichts seiner hohen Volatilität, den Anteil dieser Währung klar zu dosieren und in einem individuellen Währungsportfolio ständig zu überwachen.

Empfehlungen für Unternehmen und Investoren

Angesichts der wachsenden Reserven der NBU, des Rückgangs der Verbraucherpreisinflation, der Stabilisierung des Dollarmarktes und der anhaltenden Volatilität des Euro/Grywnja-Wechselkurses sollte die Strategie zum Management von Währungsrisiken überarbeitet werden.

1. Liquidität ist oberstes Gebot.

Die nächsten Monate werden weiterhin von kontrollierter Volatilität geprägt sein. Die vorrangige Aufgabe besteht darin, in jedem Szenario einen schnellen Zugang zu Devisen zu gewährleisten. Langfristige Einlagen, illiquide Vermögenswerte und die Bindung an eine einzige Währung erhöhen die Risiken. Alle Instrumente sollten nur mit der Möglichkeit einer raschen Überprüfung oder Rücknahme eingesetzt werden.

2. Korrektur des Euro-Anteils.

Nach einem rasanten Anstieg und Spitzenwerten Ende April ist der Euro in eine Korrekturphase eingetreten. Das Wachstumspotenzial bleibt mittelfristig erhalten, jedoch ist derzeit nicht der richtige Zeitpunkt für einen aktiven Ausbau der Positionen. Neue Kursimpulse sollten genau beobachtet werden, um Risiken zu vermeiden und den richtigen Zeitpunkt für neue Transaktionen zu wählen.

3. Währungsinterventionen – ein Zeichen für Stabilität.

Das Ausmaß der Interventionen der NBU ist ein Zeichen für die Selbstregulierungsfähigkeit und das Gleichgewicht des Marktes. Orientieren Sie sich an Kursbandbreiten, ohne emotional auf Nachrichten zu reagieren: Der Markt reagiert immer weniger auf vereinzelte Informationsschübe und hat eine gewisse Immunität dagegen entwickelt.

4. Halten Sie sich nicht an feste Währungsregeln.

Die Devisenrisiken der Griwna bleiben bestehen, aber kurzfristig zeigt der Kurs Stabilität. Das ist kein Grund, sich vom Dollar zu trennen, aber auch kein Grund, massiv Devisen zu kaufen. Wechseln Sie zu einer Szenarioplanung: 3–4 alternative Szenarien mit einer adaptiven Vermögensaufteilung für jedes Szenario.

5. Seien Sie vorsichtig bei kurzfristigen Spekulationen.

Insbesondere beim Währungspaar EUR/UAH. Selbst bei einem Fall des Eurokurses auf 47 UAH ist die Marge zu gering, um komfortabel zu spielen. Die potenzielle Rendite entspricht ohne genaues Timing und Liquidität nicht den Marktrisiken. Die meisten Akteure sollten sich besser von Short-Positionen fernhalten.

6. Kontrolle des Hrywnja-Anteils.

Trotz der Stabilität sollte keine überschüssige Liquidität in Griwna angehäuft werden. Beträge, die über den funktionalen Umfang hinausgehen, sollten sofort in Instrumente mit festem Kurs umgewandelt werden (z. B. in eine Mehrwährungsstruktur oder eine Reserve).

7. Spreads im Auge behalten – eine neue Fähigkeit.

Auf dem Euro-Markt sind es gerade die Spreads und nicht die absoluten Wechselkurse, die in den letzten Wochen zum wichtigsten Indikator für die Nervosität und Erwartungen der Marktteilnehmer geworden sind. Sie sind für Prognosen nützlicher als der Wechselkurs selbst. Bei einer starken Ausweitung ist es besser, nicht in die Währung einzusteigen, und bei einer Verengung sollte man eine Komfortzone für Platzierungen oder kurze Manöver suchen.

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HINWEIS

KYT Group ist ein internationales Multi-Service-FinTech-Unternehmen, das seit 16 Jahren erfolgreich auf dem Markt für nichtbankbezogene Finanzdienstleistungen tätig ist. Einer der Hauptgeschäftsbereiche des Unternehmens ist der Devisenhandel. Die KYT Group ist einer der größten Anbieter in diesem Segment des ukrainischen Finanzmarktes, gehört zu den größten Steuerzahlern und ist einer der Branchenführer in Bezug auf das Wachstum der Vermögenswerte und die Höhe des Eigenkapitals.

Über 90 Filialen in den 16 größten Städten der Ukraine befinden sich an kundenfreundlichen Standorten und sind mit moderner Technik ausgestattet, um Komfort, Sicherheit und Vertraulichkeit jeder Transaktion zu gewährleisten.

Die Tätigkeit des Unternehmens entspricht den regulatorischen Anforderungen der Nationalbank der Ukraine. Die KYТ Group hält sich an die EU-Standards und verfügt über Niederlassungen in Polen und plant eine grenzüberschreitende Expansion in europäische Länder.

 

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