Die Ukraine hat eine internationale Ausschreibung für den Kauf eines modernen multifunktionalen Schiffes für die Donau-Häfen veröffentlicht, das ökologische, Rettungs- und technische Aufgaben erfüllen soll.
Laut einer Mitteilung der staatlichen Gesellschaft „Verwaltung der Seehäfen der Ukraine“ (AMPU) soll das Schiff in den Häfen von Izmail, Reni und Ust-Dunaisk eingesetzt werden, die derzeit wichtige Logistikzentren im Süden des Landes sind.
Gemäß der technischen Spezifikation wird das neue Schiff in der Lage sein, Ölprodukte und Müll von der Wasseroberfläche zu sammeln, Brände auf Schiffen und Hafenanlagen zu löschen und als Schlepp- und Kippschiff zu fungieren, um großen Schiffen beim Manövrieren zu helfen.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms RELINC (Restoration of Essential Logistics Infrastructure and Network Connectivity) mit Unterstützung der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) umgesetzt.
Experten weisen darauf hin, dass das neue Schiff nicht nur eine technische Verstärkung der Hafeninfrastruktur darstellt, sondern auch ein wichtiger Faktor für die ökologische Sicherheit des gesamten Donaueinzugsgebiets ist.
Die Donauehäfen wickeln derzeit mehr als 40 % aller ukrainischen Agrarexporte ab und spielen eine Schlüsselrolle in der internationalen Logistik, insbesondere nach der Blockade der Schwarzmeerrouten.
Die Länge der Donau beträgt etwa 2.850 km und ist damit nach der Wolga der zweitlängste Fluss Europas.
Das Flussgebiet erstreckt sich über 10 Länder – Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine. Der Fluss mündet über das Donaudelta, das teilweise in der Region Odessa liegt, ins Schwarze Meer.
Nach Schätzungen der Europäischen Kommission und der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) ist die Verschmutzung des Flusses nach wie vor moderat, jedoch ist eine Anreicherung von Schwermetallen, Pestiziden und Mikroplastik zu beobachten, insbesondere in den Nebenflüssen.
Die Hauptverschmutzungsquellen sind Industrieabfälle, Agrochemikalien, Haushaltsabfälle und Schifffahrt.