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DIE ANZAHL VON MEDIZINISCHEN TOURISTEN NACH DEUTSCHLAND STEIGERT SICH JÄHRLICH UM 20%

Jährlich steigert sich die Anzahl von medizinischen Touristen nach Deutschland um 15-20%. Die drastische Erhöhung wurde nach der Visumfreiheit festgestellt. Darüber erzählte die Leiterin der Agentur für medizinischen Tourismus „DeutschMedic GmbH“ Anna Wegen (Essen, Deutschland) im Interview für „Interfax-Ukraine“.
Seit 20 Jahren beschäftige ich mit dem Aufnahmemanagement für die Patienten aus den Ländern der ehemaligen UdSSR. Nach meinen Beobachtungen und nach den öffentlichen Angaben steigerte sich die Anzahl von medizinischen Touristen aus der Ukraine um 15-20%. Wesentlich stieg diese Anzahl nach der Aufhebung der Visumpflicht für die Schengen-Länder für die ukrainischen Staatsangehörigen, die ePässe haben“, sagte sie.
Die Erhöhung der Anzahl von Patienten aus der Ukraine wurde insbesondere durch die Verbilligung der Flüge aus der Ukraine nach Deutschland verursacht.
Anna Wegen betont, dass fast alle moderne medizinische Dienstleistungen außer der gesetzlich geregelten Besonderheiten in der Transplantologie und assistierten Reproduktion an die ausländischen Patienten in deutschen Krankenhäusern erbracht werden können.
Insbesondere nehmen die ukrainischen Patienten die Behandlung der Krebserkrankungen am meistens in Anspruch. Am zweiten Platz liegt Neurologie, die hoch gefragte kardiologische Eingriffe (Elektrophysiologie, Stentangioplastie, Klappenprothetik, Koronararterien-Bypass-Chirurgie) traditionell vorbei ging. Den vierten Platz hat Ortopädie, einschließlich Endoprothetik.
„Fast jeder Patient, der die oben genannten medizinischen Dienstleistungen bekommt, wird von den verwandten Spezialisten bedient oder braucht die und jene Nachversorgung am Ende der Behandlung“, sagte die Expertin und betonte dabei auf den Anstieg der Nachfrage nach der Vorsorgediagnostik (cheak-up).
„Deutschland verfügt über fast 2.000 Krankenhäuser mit dem Bettbestand von ca. 500.000 Stk und die Anzahl der Patienten auf stationärer Behandlung erreicht 20 Mio. Personen pro Jahr. Dabei gibt es Krankenhäuser, wo die ausländischen Patienten nie behandelt wurden, aber in manchen Kliniken kann der Anteil von solchen 10% an der Gesamtanzahl von Patienten erreichen“, sagte sie.
Dabei befinden sich die ausländischen Patienten nicht nur in stationärer sondern auch in ambulanter Behandlung, indem sie die Arztpraxen in Anspruch nehmen.
„Viele ausländischen Patienten werden bei den Kliniken behandelt, wo die Statistik nicht erhoben wird. Dieselbe betrifft zahlreiche Kuranstalten, Rehabilitationseinrichtungen, Instituten für Primär- und Wechselprothetik usw“, sagte sie.
Nach der Prognose von Anna Wegen werden die medizinischen Touristen in den nächsten Jahren nach Deutschland kommen, um hochtechnologische medizinische Behandlung, komplexe chirurgische und Katheterinterventionen, durch die Roboter assistierten Operationen zu bekommen und bestrahlt zu werden. Das ist alles, was die inländische Medizin wegen der großen technologischen und persönlichen Aufwände allerorten noch nicht bieten kann.
Anna Wegen antwortet, dass der Anteil des Gesundheitsschutzes in Deutschland bei 11% BIP und der Anteil vom medizinischen Tourismus im Gesundheitsschutz – unter 0,04% BIP liegen.
Nach der Aussage von Anna Wegen werden ca. 250.000 ausländischen Patienten in Deutschland ärztlich behandelt. Dabei beträgt der Anteil von kommenden aus den Ländern der ehemaligen UdSSR ca. 50% .

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