Nur ein Drittel der Transaktionen (4.880) von 14.230 landwirtschaftlichen Grundstücken, die seit dem Start des Grundstücksmarktes am 1. Juli und bis zum 9. September abgeschlossen wurden, entfällt auf die Grundstücksverkäufe, so die Website der öffentlichen Vereinigung von Landwirten – Allukrainischer Agrarrat.
Nach den von der Vereinigung unter Berufung auf den Staatlichen Dienst der Ukraine für Geodäsie, Kartographie und Kataster veröffentlichten Daten wurden die übrigen Verträge für geerbte Grundstücke, Flächen für die gewerbliche Landwirtschaft, die private Landwirtschaft und den individuellen Gartenbau abgeschlossen, die zuvor gesetzlich zulässig waren.
Nach den Daten des Allukrainischen Agrarrates, belief sich die Zahl der bis zum 1. Juli 2021 verbotenen Grundstückskäufe sowie der Schenkungs- und Tauschverträge auf insgesamt 4.880, was die quantitativen Indizes der Bodenreform widerspiegelt. Die Vereinigung gab an, dass sich die Gesamtfläche der veräußerten Grundstücke im Rahmen dieser Vertragsarten auf 16.760 Hektar beläuft.
Wie berichtet, nahm der Markt für landwirtschaftliche Flächen am 1. Juli seine Arbeit auf. In der ersten Phase der Bodenreform (bis zum 1. Januar 2024) können nur Bürger Grundstücke kaufen und verkaufen. Eine Einzelperson wird nicht mehr als 100 Hektar besitzen dürfen.
Das Recht, landwirtschaftliche Flächen zu erwerben, wird ab dem 1. Januar 2024 juristischen Personen gewährt, die gemäß den Gesetzen der Ukraine gegründet wurden, und der Endbegünstigte einer oder mehrerer juristischer Personen kann über diese insgesamt höchstens 10 000 Hektar konsolidieren.
Das Moratorium für den Kauf und Verkauf landwirtschaftlicher Flächen galt für 20 Jahre, von Januar 2001 bis Juli 2021.
Präsident der Ukraine Volodymyr Zelenskyi ist der Ansicht, dass die Öffnung des Bodenmarktes und die Einführung neuer Technologien ein Impuls für das volle Potenzial des ukrainischen Agrarsektors geben werde.
In seiner Glückwunschbotschaft anlässlich des Tages der ukrainischen Landarbeiter auf seiner Facebook-Seite stellte der Präsident fest, dass die Ernte im Land und damit die Ernährungssicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung von ihrer engagierten und gewissenhaften Arbeit abhängen.
„Die Landwirtschaft macht etwa 14% des BIP unseres Landes aus. Dank des Erfolgs unserer Landwirte stärkt die Ukraine jedes Jahr ihre Position auf dem Weltmarkt, eröffnet neue Exportwege und erweitert die Liste der angebotenen Waren. Und bis jetzt hat unser Land noch nicht das ganze riesige Potential der Landwirtschaft erschlossen. Der Anstoß für ihre Entwicklung wird die Öffnung des Bodenmarktes und die Einführung neuer Technologien geben. Und der Motor ist der Reichtum an Erfahrung, Weisheit und harter Arbeit unserer Landwirte“, betonte Zelenskyi.
Der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments beschloss auf einer Sitzung am 23. September, das ukrainische System der Zertifizierung von Saatgut in der EU als gleichwertig anzuerkennen, teilte die Vereinigung Ukrainian Club of Agrarian Business (UCAB) mit.
Wie am Donnerstag auf der Website der Vereinigung berichtet wurde, solle die Entscheidung künftig dem Europäischen Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden.
„Die Verabschiedung dieses Beschlusses wird sich positiv auf alle Marktteilnehmer auswirken und die Möglichkeit bieten, in der Ukraine angebautes Saatgut in die derzeit geschlossenen EU-Länder zu exportieren, die Situation der Saatgutproduktion zu verbessern und die Investitionen in diesem Sektor anzulocken“, stellte die UCAB fest.
Die Vereinigung begrüßt die Annahme dieses Beschlusses und sieht einer baldigen Prüfung dieses Projekts im Europäischen Parlament erwartungsvoll entgegen.