Der Versicherungsanteil im BIP der Ukraine soll von heutigen 1,4% bis mindestens 2% zu 2025 wachsen, so die Strategie für Entwicklung des Finanzsektors der Ukraine bis 2025, die auf der Seite der Nationalbank der Ukraine veröffentlicht wurde.
Laut dem Dokument soll das Niveau der akzeptablen Aktiven in der Struktur der Gesamtaktiva der Versicherungsgesellschaften in fünf Jahren nicht unter 80% sein (per 30. September 2019 sind es 73%). Mit Hilfe vom „Europrotokoll“ sollen sich 50% der Verkehrsunfälle regeln (heutzutage sind es 35%), und alle Kfz-Haftpflichtversicherungsverträge sollen nur elektronisch abgeschlossen werden (heutzutage sind es 5%).
Die Strategie sieht auch die Schaffung des Registers der Versicherungsvermittler und der zentralisierten online-Datenbank der Versicherungsverträge mit der Möglichkeit der Kontrolle deren Abschlusses und Geltung vor.
Außerdem wird zu 2025 zum Zweck der Schaffung der Bedingungen zur Heranziehung der langfristigen Ressourcen angenommen, den Anteil der Lebensversicherungen im Gesamtumfang der erhaltenen reinen Versicherungsprämien von 10,9% bis mindestens 20% zu vergrößern.
Die kumulative staatliche (direkte) und staatlich garantierte Schuld der Ukraine minderte sich per Ende 2019 bis 51,6% BIP von 62,7% BIP in 2018, berichtete das Ministerium für Finanzen mit dem Verweis auf die operativen Angaben des Staatlichen Schatzamts.
„Nach der operativen Einschätzung hat die Staatsschuld per Ende 2019 im UAH-Äquivalent 1,764 Billion Uah, und im USD-Äquivalent $75,5 Milliarden betragen und minderte sich gemessen am BIP bis ca. 45% zum Ende 2019. Die staatlich garantierte Schuld hat per Jahresende nach der Einschätzung ca. 6,6% BIP betragen“, – wies das Ministerium in dessen Mitteilung auf seiner Seite am Donnerstag auf.
Wie das Ministerium für Finanzen angab, hat die Bedienung der Staatsschuld in 2019 im UAH-Äquivalent 119,2 Milliarden Uah, die Deckung – 345,2 Milliarden Uah betragen.
„In diesem Zeitraum haben die internen Entlehnungen 341,2 Milliarden Uah (darunter haben 222,6 Milliarden Uah die Entlehnungen in UAH betragen), und die äußeren Entlehnungen im UAH-Äquivalent haben 63,8 Milliarden Uah betragen. Beim Bild der makroökonomischen Stabilität und des zu erwartenden ökonomischen Wachstums der Ukraine wurde die Nachfrage nach den Obligationen der inneren Staatsanleihe seitens der Nichtbürger unterstützt, welche wiederum den leichteren Zugang zu den Obligationen der inneren Staatsanleihe dank dem Anschluss der Ukraine an das Netz Clearstream erhielten“, – verzeichnete das Ministerium für Finanzen.
Die Analytiker von Oxford Ecоnomics verbesserten die Prognose des Wachstums von BIP der Ukraine in 2019 von 3,4% in der Prognose im Oktober bis 3,5%, und in 2020 – von 2,9% bis 3,3%, zeugt der novemberliche Bericht von Oxford Economics.
„Wir prognostizieren, dass das Wachstum sich von 3,5% in 2019 bis 3,3% in 2020 verlangsamt. Das äußere Defizit bremst das Wachstum des Imports und die Minderung der Ausgaben im Staatssektor hemmt das Wachstum der realen Einkünfte“, – kommentierten die Analytiker am Donnerstag.
Die wirtschaftlichen Erwartungen in den weiteren Jahren wurden auch verbessert – von 2,6% bis 3,2% in 2021 und von 2,7% bis 2,8% in 2022. Jedoch, unter Berücksichtigung der erwartenden Dynamik ist der durch die Regierung verkündete ambitiöse Plan in dem Wachstum um 5-7% BIP pro Jahr unerreichbar, meinen die Analytiker.
Die Verbesserungen der Erwartungen haben auch die Inflation betroffen: von 9% bis 7,7% im laufenden Jahr und von 7,8% bis 5,1% im nächsten, sowie von 7,2% bis 6,9% in 2021.
Nationalbank der Ukraine (NBU) schätzt das Wachstum von BIP im dritten Quartal 2019 verglichen mit dem ähnlichen Zeitraum in 2018 auf 3,5% ein, so der Inflationsbericht von NBU. Laut der Prognose von NBU wird das Wachstum von BIP der Ukraine im vierten Quartal 2019 verglichen mit dem ähnlichen Zeitraum in 2018 – 3,3% betragen.
„Nach Einschätzungen von NBU verlangsamte sich im dritten Quartal 2019 das Wachstum des realen BIP (bis 3,5% im Jahresvergleich) vor allem wegen der mehr schwachen Kennwerte der einzelnen grundsätzlichen Tätigkeitsarten“, – so der Bericht.
So, nach der Einschätzung der Zentralbank verschlechterte sich die Situation in der Industrie, insbesondere, der Gewinnungsindustrie und der Metallurgie, beim Bild der weiteren Verschlechterung der äußeren Bedingungen für die Exporteure. Das hat wiederum die Kennwerte des Lastverkehrs beeinflusst. Die Resultate der Finanz- und der Versicherungstätigkeit haben auch nachgelassen, vor allem wegen der ungünstigeren Bezugsbasis.
Zugleich, wie die NBU verzeichnet, blieben die Wachstumstempos der Landwirtschaft hoch. Sie wurden durch die bedeutende Ernte der späten Getreidekulturen und Ölfrüchte unterstützt, was wiederum die niedrigere Ernte der Kartoffeln und des Beerenobstes ausglich.
Das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts der Ukraine verlangsamt sich in 2019 bis 2,5%, und in 2020-2021 beschleunigt sich in entsprechender Weise bis 2,9% und 3,7%, – solche Makroprognose bestätigte die Nationale Bank der Ukraine.
Laut den am Donnerstag durch die Bank veröffentlichten Angaben bleibt die Einschätzung der Inflation in diesem Zeitraum auch unverändert: 6,3% in diesem Jahr und je 5% in 2020-2021.
Zur gleichen Zeit erhöhte die Nationalbank der Ukraine um einiges die Prognose des Nennbruttoinlandsprodukts: für das laufende Jahr – von 3,965 Trillionen Uah bis 3,97 Trillionen Uah, und in 2020 – von 4,336 Trillionen Uah bis 4,342 Trillionen Uah.
Wie der Vorsitzende der Nationalbank der Ukraine Iakov Smoliy im Briefing am Donnerstag berichtete, gilt als grundsätzliches inneres Risiko für die Realisierung dieser makroökonomischen Prognose, unter anderem, hinsichtlich der Reduzierung der Inflation bis zum Zielkennwert von 5% in 2020, die Stärkung der Unbestimmtheit im Jahr der Präsidenten- und der Parlamentselektion. „Dieses Risiko wird in den monetären Beschlüssen der Nationalbank berücksichtigt, unter anderem, wegen dessen Einflusses auf den Finanzmarkt und die Inflationserwartungen“, – fügte er hinzu.
Unter den grundsätzlichen äußeren Risiken zur Realisierung der makroökonomischen Prognose nannte I. Smoliy die Rezession der Weltwirtschaft und die Reduzierung der Preise auf den Rohstoffmärkten, die Stärkung der geopolitischen Spannung, insbesondere wegen der Unbestimmtheit mit Brexit, die Unbestimmtheit hinsichtlich der Umfänge des Gastransits durch die Ukraine ab 2020 infolge des Baus der umgehenden Gasleitungen nach Europa, die Eskalation des Militärkonfliktes und die neuen Handelseinschränkungen seitens Russlands.
Wie bereits berichtet, beschleunigte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der Ukraine in 2018 bis 3,3% bei der Verlangsamung der Inflation bis 9,8%.
Das Finanzministerium der Ukraine nahm das durch „Gasprom“ abgewickelte Projekt für Gasleitung „Nord Stream-2“ ins Verzeichnis von Hauptfiskalrisiken auf.
„Die Abwicklung vom Projekt „Nord Stream-2“ bringt zu einen Verlust von ca. 2,5-3 Prozent BIP wegen der Export von Dienstleistungen (nur direkte Verluste)“, heißt es im durch das Amt am Mittwoch veröffentlichten Dokument.
Unter anderen äußeren Risikofaktoren weist das Finanzministerium auf die Steuerrreforme in den USA hin, die zum Finanzressourcenabfluß auf den entwickelnden Märkten wegen der erforderlichen Deckung vom USA-Haushaltsdefizit und mit Rücksicht auf die Satzerhöhung vom Bundesreservesystem als Reaktion auf die aktive Fiskalimpulse. führen kann.
Das Amt nahm auch ins Risikoverzeichnis die Verstärkung von Importexpansion der europäischen Waren auf dem inländischen Markt und die Einführung der Steuer auf abgezogenes Kapital auf, die zu den Verlusten im Staatsbudget 2019 führen kann.
„Die Durchführung von den durch das Programm der Zusammenarbeit mit IWF vorgesehenen Strukturreformen gilt als äußerst wichtig für makrofinanziellen Stabilität der Ukraine und mögliche Finanzierung seitens IWF und anderen internationalen Partnern“, betont das Finanzministerium.