Die Bundesregierung hat beschlossen, die Laufzeit der Treuhandverwaltung des Gasunternehmens Gazprom Germania GmbH für die Zeit und nach September 2022 zu verlängern und in Securing Energy for Europe GmbH umzubenennen.
„Das Bundeskanzleramt, das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Finanzministerium haben beschlossen, die Treuhandverwaltung der Gazprom Germania GmbH (GPG) bis September 2022 und darüber hinaus zu verlängern. Konkret soll die Treuhandverwaltung die Energie sichern liefern und müssen die Vorgaben der Novelle des Energiesicherheitsgesetzes einhalten“, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung.
Zuvor hatte die Bundesregierung beschlossen, die Führung des Unternehmens bis Ende September 2022 an Treuhänder zu übertragen.
Außerdem ist ein Rebranding geplant.
„Die Gazprom Germania GmbH wird in Securing Energy for Europe GmbH (SEFE) umbenannt. Damit wird ein klares Signal an den Markt gesendet, dass das Ziel der getroffenen Maßnahmen die Gewährleistung der Energiesicherheit in Deutschland und Europa ist. Das wird das SEFE-Produktionsmodell ausgelegt sein“, heißt es in dem Bericht. .
Ein Kredit der KfW-Bank hilft, die Insolvenz des Unternehmens und den „Kaskadeneffekt“ auf den Markt zu vermeiden, gibt das Ministerkabinett an.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat Anfang April 2022 angeordnet, Gazprom Germania unter die Kontrolle der Bundesnetzagentur zu überführen. Ministeriumschef Robert Habek begründete die Entscheidung mit intransparenten Rechtsverhältnissen des Unternehmens und einem Verstoß gegen Registrierungsvorschriften. Die Entscheidung galt bis zum 30. September.
Zuvor hatte Gazprom berichtet, dass es aufgehört habe, Gazprom Germania und alle seine Vermögenswerte zu kontrollieren. Die Rede ist vom Verteiler WINGAS/WIEE, dem Speicherbetreiber astora.
Das Importvolumen aus Russland nach Deutschland ist seit Anfang 2022 weiter gestiegen, während der Handel zwischen Deutschland und der Ukraine zurückgegangen ist, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andriy Melnyk.
„Das ist Wahnsinn. Trotz des russischen Angriffskrieges hat Deutschland im Januar-April 2022 die Importe aus Russland um 60% (!) erhöht und fast 6 Milliarden Euro mehr nach Moskau transferiert. Der Handel zwischen der Ukraine und Deutschland ging um 11 % zurück“, schrieb Melnyk auf Twitter.
Der Vorsitzende der Werchowna Rada der Ukraine, Ruslan Stefanchuk, wird Deutschland vom 1. bis 3. Juni besuchen.
„Ich werde dafür eintreten, der Ukraine den Status eines EU-Kandidatenlandes zu verleihen! …Meine erste Station ist Berlin. Vom 1. bis 3. Juni sind viele Treffen mit Parlamentariern und deutschen Beamten geplant“, schrieb Stefanchuk am Mittwoch auf Facebook.
Der Parlamentspräsident äußerte sich zuversichtlich, dass die Unterstützung Deutschlands für die Entscheidung, der Ukraine den Status eines Kandidatenlandes für die EU-Mitgliedschaft zu verleihen, „unsere Staaten und Völker weiter vereinen wird“.
Laut Stefanchuk soll der Ukraine im Juni der Status eines EU-Kandidatenlandes zuerkannt werden.
Die Einzelhandelsumsätze in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April gegenüber dem Vormonat um 5,4 % zurückgegangen.
Die Rückgangsrate war im letzten Jahr am höchsten. Von Trading Economics befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem deutlich geringeren Rückgang von 0,2 % gerechnet.
Im März sank der Indikator um 0,1 %.
Als Grund für den beschleunigten Umsatzrückgang nennen Experten die Inflation, die sich negativ auf die Konsumausgaben auswirkt. Die Lebensmittelverkäufe fielen im vergangenen Monat um einen Rekordwert von 7,7 %. Der Verkauf von Non-Food-Produkten ging um 4,4 % zurück, darunter Bekleidung und Schuhe – um 4,3 %.
Der Online- und Versandhandel stieg derweil um 5,4 %.
Die Einzelhandelsumsätze in Deutschland gingen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 % zurück (nach einem Rückgang von 2,7 % im März). Experten prognostizierten ein Wachstum von 4 %.
Die Preise für nach Deutschland importierte Waren stiegen im April um 31,7 %, ein Rekordtempo seit der Ölkrise 1974, so Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis).
Insbesondere die Kosten für Energieimporte stiegen um das 2,5-fache (157,4%) auf Jahresbasis, darunter Erdgas um das Vierfache, Öl um fast das 1,8-fache (77,5%). Ohne Energieträger stiegen die Importpreise um 27,6 %.
Unter den anderen Warengruppen verzeichneten die Preise für Düngemittel und Stickstoff (um das 2,9-fache), Aluminium (um das 1,8-fache), Eisen, Stahl und Ferrolegierungen (um das 1,6-fache) das beeindruckendste Wachstum. Importierte Kunststoffe stiegen im Preis um 27,7 %, Maschinen um 7,9 %, Autos und Autoteile um 5,7 %.
Die Kosten für den Einkauf von Lebensmitteln im Ausland stiegen um 20,7%, darunter Kaffee – um 68,6%, Getreide – um 55,8%.
Im Vergleich zum März stiegen die Preise für importierte Waren um 1,8 %.
Die deutsche Botschafterin in der Ukraine, Anka Feldhusen, hat mit dem ukrainischen Finanzminister Serhiy Marchenko über die Bereitstellung weiterer Finanzhilfen für die Ukraine gesprochen.
„Ich habe mit Finanzminister Serhiy Merchenko die aktuelle Lage des Finanzsektors und die Gewährung von Zuschüssen (1 Milliarde Euro) an die Ukraine aus Deutschland besprochen. Ich freue mich über die enge Zusammenarbeit zwischen den Finanzministerien unserer Länder“, schrieb Feldhusen weiter Twitter am Sonntag.