Die Ukraine erhielt am vergangenen Montag im Rahmen einer neuen Zuteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Anteil von 1,9 Mrd. SZR.
„Heute sind 1,9 Mrd. SZR auf dem Konto der Ukraine beim IWF eingegangen! Ein tolles Geschenk zum Unabhängigkeitstag! Ruhm der Ukraine“, schrieb erste stellvertretende Leiterin der Nationalbank der Ukraine, Kateryna Rozhkova, am Montag auf ihrer Facebook-Seite.
Zuvor hatte Finanzminister Serhii Marchenko in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine erklärt, dass die endgültige Entscheidung über die Aufteilung dieser Mittel zwischen der Regierung und der Nationalbank nach deren Erhalt getroffen wird.
Wie berichtet, kündigte geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, den Beginn einer SZR-Zuteilung im Wert von 650 Mrd. USD an, in deren Rahmen die Ukraine im Verhältnis zu ihrer Quote im Fonds mehr als 2,7 Mrd. USD in Dollar-Gegenwert erhält.
„Die größte Zuteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) in der Geschichte – etwa 650 Mrd. USD – wird heute wirksam“, wurde sie am Montag vom Pressedienst des IWF zitiert.
Nach Ansicht der geschäftsführenden Direktorin des IWF sei diese Zuweisung der stärkste Anreiz, der, wenn er klug eingesetzt wird, die beispiellose Krise bekämpfen kann.
„Die SZR-Zuteilung wird dem globalen Wirtschaftssystem zusätzliche Liquidität verschaffen, die Devisenreserven der Länder wieder auffüllen und ihre Abhängigkeit von teureren Inlands- oder Auslandsschulden verringern“, merkte Georgieva an.
Die Ukraine könne ein neues Programm mit Internationalem Währungsfond (IWF) in Höhe von $6-8 Milliarden bis Ende 2019 abschließen und die notwendigen Auszahlungen nach dem Außenverschuldungen in Jahren 2020 und 2021 leisten, solche Prognosen machen die Raiffeisen-Analytiker in den kommenden Parlamentswahlen am 21. Juli gewidmeten Bericht. Sie habe im Dokument die hohe Wahrscheinlichkeit des Mehrheitsstimmenerhalts von der propräsidalen Partei „Sluha Naroda“ („Diener des Volkes“), die an der Spitze der Umfragen mit Resultat 41,5-52,30% steht, was die Durchführung der vom Präsidenten Wolodymyr Zelenskyj versprochenen Reformen gewährleisten kann.
Mit Rücksicht auf die Anhänglichkeit von Wolodymyr Zelenskyj den Reformen könne die Regierung bis Ende 2019 das neue dreijährige Programm mit Fond auf die Summe $6-8 Milliarden abschließen, so im Bericht.
Die Raiffeisen-Analytiker wiesen darauf hin, dass 40% der Auszahlungen nach Bruttoauslandsverschuldung auf die Jahren 2020-2021 (2020 – $16,8 Milliarden, 2021 $18,5 Milliarden) kommen, also, die Regierung braucht dringend ein neues Partnerprogramm mit IWF.
Auch mit Rücksicht auf volles Roll-over von Zwischenfirmenkrediten und Refinanzierung von 50% der Korporativkrediten, solle die Ukraine $12,5 Milliarden im Jahr 2019 und $15 Milliarden im Jahre 2021 auszahlen, so im Dokument.
Nach Meinung von Analytikern kann die Einziehung von IWF-Krediten die teilweise Schuldenbegleichung der Ukraine sichern, die restliche Summe wäre auf den Schuldenmärkten durch die Obligationsherausgabe und durch die offiziellen zweiseitigen Kreditabkommen zu erhalten.
Sie betonten darauf, dass die wesentliche Verschuldung sowohl Privat-, als auch Staatssektor mit großem Anteil an Devisenverpflichtungen zusammen mit Notwendigkeit der höhen Auszahlungen in zwei nächsten Jahren die Kreditierung der Ukraine bremst und die Einziehung mehrerer Mittel auf dem Markt und Sicherung der Schuldauszahlung ohne Programm mit IWF kaum wahrscheinlich ist.
Die Raiffeisen-Analytiker finden die Rankingerhöhung bis Ende dieses Jahres unwahrscheinlich, doch sehen gute Perspektiven für deren Steigerung in zwei Jahren nach den Wahlen im Falle des Reformerfolgs.
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) nimmt im erneuten World Economic Outlook (WEO) zur Umrechnung des BIP von Griwna in Dollars für Jahr 2019 den jahresdurchschnittlichen Kurs von 28,681 UAH/$1 in Anspruch, und für Jahr 2020 – 29,958 UAH/$1, was den vorherigen Bewertungen vom Oktober des vorigen Jahres fast entspricht.
Damals nahm IWF den Rückgang des Kurses von Griwna im Jahr 2019 bis auf 28,655 UAH/$1, und im Jahr 2020 bis auf 29,925 UAH/$1 an.
Laut erneuten Bewertungen von IWF kann die ukrainische Währung im Jahr 2021 bis auf 30,55 UAH/$1 billig werden, im Jahr 2022 bis auf 31,01 UAH/$1, im Jahr 2023 bis auf 31,47 UAH/$1 und im Jahr 2024 bis auf 31,94 UAH/$1.
Während dieser Zeit wird das nominale BIP der Ukraine in Dollars von $134,89 Mrd. in diesem Jahr bis auf $206,73 Mrd. im Jahr 2024 steigen, nehmen die Experten des Fonds an.
Laut den von IWF bekanntgemachten Angaben erreichte das BIP der Ukraine in Dollars im vorigen Jahr $124,6 Mrd. im Vergleich zu $112,13 Mrd. im Jahr 2017 bei nicht großer Schwächung von Griwna – bis auf 27,19 UAH/$1 von 26,6 UAH/$1.
Die Ukraine erhielt die erste Tranche im Rahmen des neuen IWF-Stand-by-Programms in Höhe von 1 Mrd. SDR (ca. 1,4 Mrd. USD) und vergrößerte damit die internationalen Reserven des Landes auf 20,1 Mrd. USD mit Stand zum 21. Dezember 2018.
„Das ist ein Höchstwert für die letzten fünf Jahren. Zum letzten Mal wurde solche Höhe von internationalen Reserven im Januar 2014 festgestellt“, heißt es in der Mitteilung der Nationalbank der Ukraine vom Freitag.
Die NBU erinnerte, dass die neue IWF-Bereitschaftskreditvereinbarung die Finanzierung für die Gesamtsumme in Höhe von 2,8 Mrd. SDR (ca. 3,9 Mrd. USD) innerhalb von 14 Monaten voraussetzt. Das Programm ist bestimmt zur weiteren Fiskalkonsolidierung und Inflationsrückgangs vorbehaltlich des flexiblen Wechselkurs, sowie Verfestigung vom Finanzsektor und eine Reihe der Strukturreformen im Bereich der Steuerverwaltung, Privatisierung und Staatsverwaltung.
Die weitere Mitwirkung mit dem Fonds eröffnete der Ukraine einen Zugang zu den gebundenen Krediten: am 18. Dezember fasste die Weltbank einen Beschluss über die Gewährung der Bürgschaften in Höhe von 750 Mio. USD an die Ukraine zur Förderung der Regierungspolitik. Mit diesen Garantien plant die Regierung noch 1 Mrd. USD heranzuziehen.
Am Anfang November verringerte die NBU die Prognose für internationale Reserve auf 19,2 Mrd. USD von 20,7 Mrd. USD für 2018, auf 18,6 Mrd. USD von 18.8 Mrd. USD für 2019 und auf 19,1 Mrd. USD von 19,7 Mrd. USD für 2020.
Die Nationalbank der Ukraine hofft auf positive Entscheidung vom Verwaltungsrat des Internationalen Währungsfonds in Bezug auf die weitere Zusammenarbeit mit der Ukraine und wartet auf die erste Tranche im Rahmen vom neuen stand-by- Programm bis zum 25. Dezember, erklärte der Leiter von Zentralbank Jakow Smolij.
„Die Tagung des Verwaltungsrats von IWF, in der die ukrainische Frage erörtert wird, ist am Dienstag, 18. Dezember geplant. Wir erwarten auf positive Entscheidung im Rahmen des stand-by-Programm als Ersatz vom geltenden EFF-Programm und warten auf die nächste Tranche nach der Beschlussfassung vor Weihnachten (25. Dezember)“, sagte er beim Briefing am Donnerstag Kiew.
Der Leiter von NBU ergänzte, dass die Summe von erster Tranche im Rahmen nach vorläufigen Schätzungen bei 1,4-1,9 Mrd. USD liegen wird. Die endgültige Summe wird nach der Sitzung vom Verwaltungsrat bekannt.
Wie es schon mitgeteilt wurde, hofft die Ukraine, dass der Verwaltungsrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) den Beschluss über den Anfang vom neuen 14-monatigen Unterstützungsprogramm zur Förderung der stand-by-Wirtschaftspolitik (SBA) fasst. Diese Programm sill das Programm der erweiterten Finanzierung (EFF) ersetzen, dass im März 2015 genehmigt wurde und im März 2019 ungültig wird. Es wird vermutet, dass das neue stand-by-Programm in Höhe von 3,9 Mrd. USD der Ukraine bei der Aufrechterhaltung der makrofinanziellen Stabilität während der Präsidenten- und Parlamentswahlen 2019 hilft, wenn das Land die Spitzenzahlungen aus Staatsschulden machen soll.