Die internationalen Reserven der Ukraine beliefen sich mit Stand vom 1. Februar 2022 vorläufig auf 29,287 Mrd. USD (im Gegenwert), was einem Rückgang von 5,3 % gegenüber Anfang 2022 (30,941 Mrd. USD) entspricht, so die Nationalbank.
„Mit Stand vom 1. Februar 2022 beliefen sich die internationalen Reserven der Ukraine nach vorläufigen Daten auf 29,287 Mrd. USD. Im Januar sanken sie um 5,3 %, übertrafen aber das durchschnittliche Jahresniveau 2021. Der Rückgang der Währungsreserven im vergangenen Monat ist hauptsächlich auf die Währungsinterventionen der Nationalbank zurückzuführen, die darauf abzielen, übermäßige Schwankungen auf dem Devisenmarkt auszugleichen, die hauptsächlich durch den psychologischen Faktor verursacht werden“, heißt es in der Erklärung.
Die Nationalbank stellt fest, dass die Dynamik der Reserven im Januar durch die Maßnahmen des staatlichen Schuldenmanagements beeinflusst wurde: Die Gesamtzahlungen für die Bedienung und Rückzahlung der öffentlichen und staatlich garantierten Schulden in Fremdwährung beliefen sich auf umgerechnet 416,8 Mio. USD.
Die Nationalbank der Ukraine korrigierte ihre Schätzung für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2022 von 3,8 % auf 3,4 % und im Jahr 2021 von 3,1 % auf 3 % nach unte, wie auf der offiziellen Website der Behörde zu lesen ist. „Das BIP-Wachstum wird sich leicht auf 3,4 % im Jahr 2022 beschleunigen, aber eine schnellere wirtschaftliche Erholung wird durch teure Energie und die Auswirkungen des Informationshintergrunds im Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen behindert“, erklärte die Nationalbank.
Für Ende 2021 schätzt die Nationalbank das reale BIP-Wachstum auf rund 3 %. Die Erholung der Wirtschaft wurde durch eine stabile Verbrauchernachfrage, verstärkte Investitionen der Unternehmen nach der Krise und eine Rekordernte unterstützt, so die Regulierungsbehörde.
„Gleichzeitig hat sich die wirtschaftliche Erholung langsamer vollzogen als erwartet. Zu den Gründen gehören: steigende Preise für Energieträger und ihre Knappheit, die Auswirkungen einer schlechten Ernte 2020, eine langsamere Erholung im Dienstleistungssektor, begrenzte Kapazitäten in bestimmten Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, größere Verluste wegen der Pandemie und eine schnellere Haushaltskonsolidierung“, erklärte die Nationalbank.
Was die Aussichten für 2022 betrifft, so werden die Verbrauchernachfrage und ein immer noch günstiges Handelsumfeld die Wirtschaft in diesem Jahr unterstützen.
„Ein wichtiges Hemmnis bleibt die angespannte geopolitische Lage, die sich negativ auf Investitionsentscheidungen auswirkt. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Corona-Krise trotz des allmählichen Abklingens der Pandemie weiterhin deutlich spürbar sein. Relativ hohe Energiepreise und Engpässe bei bestimmten Rohstoffen, insbesondere in der ersten Jahreshälfte, werden das Wachstumspotenzial ebenfalls begrenzen“, erwartet die Nationalbank.
Das Volumen der ukrainischen IT-Exporte betrug 2021 nach vorläufigen Angaben 6,8 Mrd. USD (5 Mrd. USD im Jahr 2020), während der IT-Anteil an der Struktur der Dienstleistungsexporte in der Ukraine im vergangenen Jahr um 4,8 % auf 37 % stieg. Diese Ergebnisse der Studie über die IT-Industrie wurden auf einer Pressekonferenz von Konstiantyn Vasiuk, geschäftsführender Direktor der Vereinigung IT Ukraine, vorgestellt.
Nach den veröffentlichten vorläufigen Daten lag der Anteil der Exporte von IT-Dienstleistungen am ukrainischen BIP 2021 bei 2,7 %. Zum Vergleich: In Polen waren es 1,3 % des BIP, in Litauen 1,2 %, in der Slowakei 1,2 %, in Ungarn 1,5 %, in Estland 2,4 %, in Serbien 2,8 % und in Belarus 3,3 %.
Gleichzeitig belief sich die Größe des IT-Arbeitsmarktes in der Ukraine im vergangenen Jahr auf 18,1 Mio. Menschen. In Polen sind es 17 Mio. Menschen, in Ungarn 4,7 Mio., in Belarus 4,5 Mio., in Serbien 3,2 Mio., in der Slowakei 2,7 Mio., in Litauen 1,5 Mio. und in Estland 0,7 Mio.
Die Ukraine hat unter diesen Ländern die Führungsposition auch nach der Zahl der IT-Studierenden. Im letzten Jahr erreichte ihre Zahl 104.700 Menschen, das ist doppelt so viel wie in Polen, um 4,6-4,9 mal mehr als in Serbien, Ungarn und Belarus, um 15 mal mehr als in der Slowakei und Litauen und um 24 mal mehr als in Estland.
Vorläufigen Daten zufolge wird die ukrainische IT-Industrie im Jahr 2021 23,5 Mrd. UAH an Steuern und Abgaben zahlen, das sind um 36,6 % mehr als 2020 (17,2 Mrd. UAH im Jahre 2020).
Die IT Ukraine prognostiziert, dass die ukrainische IT-Branche in den nächsten vier Jahren (bis 2025) Exporteinnahmen in Höhe von 37 bis 44 Mrd. USD erzielen wird.